Bei der Katzenkratzkrankheit handelt es sich um eine benigne infektiöse Erkrankung, welche durch Bakterien ausgelöst wird. Verantwortlich für die Infektionskrankheit ist der Erreger Bartonella henselae oder aber der Erreger Bartonella claridgeiae. Vor allem Kinder sind häufig von der Katzenkratzkrankheit betroffen, insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten. In den Körper des Menschen gelangt das Bakterium durch Kratzverletzungen, welche durch Katzen verursacht werden. Die Katze selbst muss nicht zwangsläufig selbst erkrankt sein, sondern sie kann die Krankheit auch lediglich als Wirt in sich tragen. Normalerweise verläuft die Krankheit beim Menschen harmlos und schon nach wenigen Wochen sind die Symptome auch wieder verschwunden. Es kann aber auch sein, dass die Infektion den Einsatz von Antibiotika erforderlich macht. Nachfolgend erfahren Sie alles Wichtige über die Katzenkratzkrankheit.
Was genau ist die Katzenkratzkrankheit?
Die Katzenkratzkrankheit, auch als KKK, Katzenkratzfieber oder Cat scratch fever bekannt, ist eine Infektionskrankheit, welche durch Bartonella Bakterien verursacht wird. Benannt wurde die Krankheit durch Robert Debré, einen französischen Arzt, der bei zahlreichen Patienten, welche an der gleichen Krankheit erkrankt waren, Kratzverletzungen festgestellt hatte, die von Katzen herrührten. Die Übertragung der Bakterien erfolgt über die Hauskatze. Die Katzen müssen nicht zwangsläufig selbst an diesem Erreger erkrankt sein und selbst wenn, zeigen sie in der Regel nur schwache Symptome. In der Regel tritt die Erkrankung während der Herbst- und Wintermonate auf, umso seltener hingegen etwa im Sommer.
Zwar tritt die Katzenkratzkrankheit weltweit auf. Allerdings ist sie dennoch äußerst selten.
Symptome der Katzenkratzkrankheit
Erste Symptome der Katzenkratzkrankheit treten in der Regel nach sieben Tagen bis bis zwei Monaten nach einer Infektion auf. Die Infektion äußert sich zunächst durch die Bildung kleiner Knötchen an der verletzten Haustelle, durch welche das Bartonella henselae Bakterium in den Körper des Menschen gelangen konnte. Diese Knötchen verursachen meist einen Juckreiz und beginnen zu schmerzen. Schon nach einigen Tagen, spätestens jedoch nach wenigen Wochen, verschwinden diese jedoch meist wieder vollständig.
Normalerweise befallen die Bartonella Bakterien lediglich die Lymphknoten in der direkten Umgebung der Kratzer, welche daraufhin schmerzhaft anschwellen können. Häufig werden aber auch die Lymphknoten an Hals und Achselhöhle befallen. Weitere Symptome, welche durch Bartonella henselae ausgelöst werden können, sind zum Beispiel:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Bauchschmerzen
- Schüttelfrost
- Übelkeit
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
Diese Symptome halten meist nur kurz an und verschwinden schon bald. Wesentlich länger hingegen dauert zum Beispiel eine Anschwellung der Lymphknoten, die gelegentlich auch am gesamten Körper auftreten können. Sogar ein Anschwellen von Milz oder Leber ist möglich, wodurch es zu Bauchschmerzen kommen kann. Des Weiteren kann das Bartonella Bakterium das Auge befallen, wodurch sich eine schmerzhafte Bindehautentzündung entwickeln kann. Darüber hinaus sind folgende Symptome möglich:
- Befall des Nervensystems
- Entzündung des Augennervs
- Entzündung des Rückenmarks
- Hirnhautentzündung
Es ist jedoch nicht zwangsläufig notwendig, dass der Krankheitsverlauf der Katzenkratzkrankheit über eine Schwellung der Lymphknoten hinausgeht. Dies können durchaus auch die einzigen Symptome sein, welche sich zeigen, ohne dass Fieber, Übelkeit oder andere Symptome auftreten.
Ursachen und Risiken der Katzenkratzkrankheit
Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, kann grundsätzlich jeder von der Katzenkratzkrankheit betroffen sein. Halter von Katzen sind jedoch durchaus nachvollziehbar einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt. Am Häufigsten tritt die Erkrankung in Haushalten auf, in denen sich besonders junge Katzen aufhalten, da vor allem von ihnen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko ausgeht. Dennoch kommen für eine Übertragung der Erreger selbstverständlich aber auch ältere Tiere infrage. Es wird vermutet, dass hierzulande zwischen 10 du 13 Prozent aller Katzen das Bartonella henselae Bakterium in sich tragen.
Als besonders gefährdet gelten vor allem junge Menschen, denn die Katzenkratzkrankheit wird vor allem bei Kindern und jungen Menschen im Alter unter 21 Jahren festgestellt.
Dies liegt insbesondere daran, dass vor allem Kinder und Jugendliche einen innigeren Kontakt zu ihrer Katze pflegen als Erwachsene. Außerdem ist das Immunsystem junger Menschen noch nicht vollständig ausgebildet, was das Risiko eines Ausbruchs der Krankheit zusätzlich erhöht. Aber auch Erwachsene, bei denen eine Immunschwäche besteht, gehören zu den Risikopatienten.
Wie wird die Katzenkratzkrankheit übertragen?
Eine Infektion erfolgt in der Regel immer über Kratzer, welche dem Menschen durch die Katze zugefügt werden. Dabei ist es unerheblich, wie schwerwiegend die Hautverletzung ist. Für gewöhnlich sind dabei vor allem die Krallen der Katze im Spiel, über welche die Bakterien von der Katze auf den Menschen übertragen werden. Dies ist grundsätzlich aber auch auf anderen Wegen möglich. Die Hauptwege sind jedoch:
- Die Katze putzt sich und leckt sich über ihre Pfoten. Da sich die Bakterien im Speichel sowie im Blut der Katze befinden, werden diese während der Katzenwäsche durch den Speichel auf die Krallen übertragen. Sobald die Katze den Menschen kratzt, werden die Erreger auf den Menschen übertragen.
- Wird die Katze durch Flöhe befallen, welche dem Tier das Blut aussaugen, wird auch der Floh mit dem Bartonella Bakterium infiziert. Über die Ausscheidungen des Flohs gelangt der Erreger schließlich auf das Fell der Katze. Da die Einstichstelle des Flohs juckt, wird die Katze meist beginnen sich zu kratzen, wodurch der Erreger über den Flohkot an die Krallen der Katze gelangt. Wird nun der Mensch durch die Katze gekratzt oder wird er durch einen Floh, welcher sich zuvor an der Katze infiziert hat, gestochen, wird der Erreger auf den Menschen übertragen.
- Der Mensch hat bereits eine Verletzung der Haut. Leckt die Katze nun über diese Stelle, gelangt der Erreger unmittelbar in den Körper des Menschen.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch konnte bislang noch nicht nachgewiesen werden.
Diagnose und Behandlung der Katzenkratzkrankheit
Die Symptome, welche durch die Katzenkratzkrankheit auftreten können, können grundlegend sehr unterschiedlich ausfallen. Da diese auch auf zahlreiche andere Krankheiten hinweisen können, ist es umso schwieriger, die Katzenkratzkrankheit diagnostizieren zu können. Deshalb muss der behandelnde Arzt auch zwingen über den Verlauf der Krankheit informiert werden. Auch ob sich Katzen im Haushalt befinden muss dem Arzt mitgeteilt werden.
Eine sichere Diagnose ist nur über eine Blut- oder Gewebeuntersuchung möglich, da sich nach einer Infektion mit Bartonella henselae stets bestimmte Antikörper bilden, welche im Blut nachgewiesen werden können. Gelegentlich kann es auch erforderlich sein, eine Gewebeprobe aus einem geschwollenen Lymphknoten zu entnehmen, um den Erreger klar definieren zu können.
Sobald feststeht, dass es sich um die Katzenkratzkrankheit handelt, wird in der Regel eine Behandlung mit Schmerzmitteln wie zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen begonnen, welche die Schmerzen lindern sollen. Bei geschwollenen Lymphknoten können auch kühlende Auflagen gegen die Schmerzen helfen. Sobald die Krankheit über einen längeren Zeitraum andauert, folgt meist der Einsatz von Antibiotika, um schwerwiegende Folgen wie zum Beispiel eine Blutvergiftung oder einen Befall der Lunge oder des Herzens zu verhindern.
Zusammenfassung
Bei der Katzenkratzkrankheit handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, welche durch das Bakterium Bartonella henselae hervorgerufen wird. Eine Übertragung der Bakterien findet immer über die Hauskatze statt, in der Regel stets über Hautverletzungen durch die Krallen des Tieres, an welchen die im Speichel und Blut der Katze befindlichen Bakterien anhaften können. Auch eine Übertragung über Flöhe ist möglich, jedoch äußerst selten. Der Verlauf der Krankheit ist meist eher harmlos. Nur in wenigen Fällen ist die Verabreichung von Antibiotika erforderlich.
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