Jeder, der mit einer Katze zusammenlebt, konnte dieses Szenario bereits beobachten: Die Katze sitzt flach auf dem Boden, sie röchelt laut und würgt dabei. Die Geräuschkulisse, die dabei entsteht, hört sich für den Beobachter schlimmer an, als es eigentlich ist. Dennoch gerät der Besitzer in Sorge um das Tier.
Erbrechen bei Katzen ist nichts Außergewöhnliches. Hin und wieder muss das für den Stubentiger einfach sein. Der Besitzer muss nicht in Panik verfallen, nur weil sich seine Katze übergibt, auch wenn sie dabei einen leidenden Gesichtsausdruck macht und es ihr anzusehen ist, wie schlecht es ihr dabei geht. Nur wenn ein solcher Vorfall vermehrt auftritt, ist davon auszugehen, dass das Tier nicht gesund ist und es ist ratsam einen Tierarzt aufzusuchen. In der Regel steckt hinter dem Erbrechen bei dem Tier ein ganz harmloser Grund.
Also kein Grund zur Sorge – Der Reflex beim Tier kommt zum Tragen
In erster Linie würgt die Katze nur Fremdstoffe hoch, dabei handelt es sich um einen gewissen Schutzmechanismus, der bei dem Tier ausgeprägt ist. Fremdstoffe und Krankheitserreger haben somit keine Chance, sich im Körper des Tieres festzusetzen, da sie ja vorher durch das Erbrechen wieder ausgeschieden werden. Wenn sich die Katze übergibt, setzt ein ganz automatischer Reflex ein, den das Tier selbst nicht kontrollieren kann.
Von wegen Katzenwäsche! Die Katze ist sehr gewissenhaft bei ihrer Körper- und Fellpflege. Steht die Fellpflege an der Reihe, werden dabei auch Haare verschluckt. Wenn sich die Katze das Fell reinigt, leckt sie mit ihrer Zunge über die kleinen, losen Haare und verschluckt diese. Im Magen bilden diese Haare einen Ballen und verbinden sich. Diese Haare kann die Katze aber nicht verdauen, deshalb übergibt sie sich und würgt den Haarballen wieder hoch. Dieser Reflex ist gut und trägt dazu bei, dass der Ballen den Magenausgang nicht verstopfen kann. Hätte die Katze diesen Reflex nicht, könnte es für ihre Gesundheit gefährlich werden.
In erster Linie leiden Katzen, die nur in der Wohnung gehalten werden, unter vermehrter Haarballenbildung. Freilebende Tiere streifen die losen Haare einfach im langen Gras oder an Zweigen wieder ab. Wohnungskatzen verschlucken die Ballen, das wiederum zum vermehrten Erbrechen beiträgt.
Darum ist es sehr wichtig, die Wohnungskatze von Zeit zu Zeit gut durchzubürsten, dadurch werden die losen Haare vom Fell entfernt und die Katze verschluckt sie nicht und muss sie somit auch nicht ausscheiden.
Jeder Katze ihr Katzengras
Für die Katze ist es entscheidend, dass sie ihre Haare erbricht, auch wenn sie klarerweise keinen Gefallen darin findet. Katzengras hilft der Katze dabei und schon fällt ihr dieser eigentlich „normale“ Vorgang leichter.
Das Katzengras bietet 2 wesentliche Vorteile:
- Zum einen beeinflusst es den Würgereflex der Katze, somit kann sich diese leichter übergeben.
- Zum anderen, wenn der Katze Katzengras angeboten wird, verschont diese weitere Zimmerpflanzen im Raum.
Als Alternative dazu bietet sich eine Katzenpaste an, sie wird in der Regel aus Malz hergestellt. Die Ballaststoffe, die in dieser Paste enthalten sind, tragen dazu bei, dass die Haare der Katze über den Darm ausgeschieden werden.
Katzen fangen Mäuse! Die Tierchen stehen auf ihrem Speiseplan und die Mäuse werden mit Haut und Haaren samt Knochen vertilgt. Die unverdaulichen Teile des Tieres müssen aber auf irgendeine Art und Weise wieder ausgeschieden werden und das geschieht nun einmal über das Erbrechen.
Katzen fressen nicht nur Häppchen, die ihnen bekommen, da kann schon einmal verdorbene Nahrung oder eine giftige Pflanze darunter sein. Was der Körper nicht verarbeiten kann, wird dann auf diese Art ausgeschieden.
Wenn der Katze nicht nur übel ist, sie sich auch teilnahmslos und müde zeigt, dann könnte das ein Hinweis auf eine Vergiftung sein und das Tier sollte unverzüglich zum Tierarzt.
Schnell in sich hineinfressen
Auch das könnte ein Grund für das Erbrechen der Katze sein. Manche Katzen verschlingen ihr Futter in einem Satz. Gerade wenn mehrere Katzen in einem Haushalt leben, kommt der Futterneid dabei zum Tragen und das Fressen findet noch schneller statt. Schließlich könnte vom Nachbarnapf ja noch etwas übrig sein, wenn der eigene bereits leer gefressen wurde.
Wenn die Katze innerhalb einer Stunde nach der Nahrungsaufnahme erbricht, ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, sie hat zu schnell gefressen und erbricht das Futter, das noch unverdaut ist. Der eine oder andere Besitzer konnte das gewiss schon einmal beobachten, die Katze erbricht und verspeist das Erbrochene. Nicht wirklich appetitlich, dennoch keine Seltenheit bei Katzen.
Es macht also Sinn, mehrere Katzen in unterschiedlichen Räumlichkeiten zu füttern, so gibt es keinen Futterneid und das hastige in sich hineinfressen wird gebannt. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass der Napf etwas erhöht aufgestellt wird. Der Napf sollte unter dem Maul der Katze anliegen. Die perfekte Position, somit kann sie nicht so gierig fressen und das Häppchen aus Thunfisch rutscht besser runter.
Viele Besitzer verwenden schon Anti-Schling-Napfe, die speziell für Katzen angefertigt wurden, somit gestaltet sich die Nahrungsaufnahme langsamer.
Lieber mehrere kleine Portionen als eine große
Lieber mehrere kleine Portionen als eine große, das ist auch eine wichtige Grundregel, die ein jeder Besitzer beachten sollte. Denn somit wird der Magen der Katze geschont, sie überfrisst sich nicht und ihr kann somit auch nicht übel werden.
Wer seiner Katze bereits einmal eine Dose geöffnet hat, der weiß, dass die Fleischstückchen viel zu groß sind, es macht also Sinn, diese mit der Gabel zu zerkleinern. Somit kann die Katze ihre Mahlzeit besser schlucken und das trägt auch zur Gesundheit ihres Magens bei.
Die Katze übergibt sich – Eine Krankheit kann nicht ausgeschlossen werden
Vor allem wenn das regelmäßig passiert, ist eine Erkrankung des Tieres wahrscheinlich.
Mehrmals aufeinander folgend
Übergibt sich das Tier mehrmals hintereinander, deutet das auf eine Magenverstimmung hin.
Erbrechen und Durchfall
Sind Symptome eines Magen-Darm-Infektes.
Eine Nulldiät für einen Tag kann Abhilfe schaffen, so kann sich die Magenschleimhaut wieder erholen. Es ist nun wichtig, dass das Tier genügend trinkt, um es vor dem Austrocknen zu schützen. Eine volle Schale mit frischem Wasser am Futterplatz ist also Plicht!
Nach der Diät folgt die Schonkost in kleinen Portionen, damit der Magen nicht unnötig beansprucht wird. Die Schonkost sollte 2 bis 3 Tage gefüttert werden, bevor wieder zur normalen Fütterung übergegangen wird.
Ab wann muss ein Tierarzt aufgesucht werden?
- Wenn neben dem Erbrechen noch weitere Symptome auftreten.
Solche Symptome können sein:
- Die Augen sind glasig, das deutet darauf hin, dass die Katze Fieber hat.
- Die Katze ist schlapp, teilnahmslos und reagiert kaum.
- Schleim befindet sich unter dem Erbrochenen,
- Das Erbrochene stinkt nach Fäkalien.
- Die Katze frisst und trinkt nicht mehr und hat bereits an Gewicht verloren.
Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen des Verdauungstraktes, es kann eine harmlose Futtermittelintoleranz sein, aber der Magen-Darm-Bereich kann sich bereits entzündet haben, gerade bei älteren Tieren kann ein Darmkrebs nicht ausgeschlossen werden. Darum ist es immer wichtig, einen Tierarzt zu Rate zu ziehen.
Zusammenfassung
Wenn sich die Katze übergibt, dann meist aus einem Reflex heraus, weil sie die Haare, die sie beim Putzen geschluckt hat, wieder los werden muss. Oder sie hat einfach zu hastig gefressen und das ganze Futter kommt wieder hoch. Wird das Erbrechen von weiteren Symptomen begleitet, ist Vorsicht geboten und eine Untersuchung vom Tierarzt ratsam.
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