Katzen sind als lautlose Jäger bekannt, die unerkannt durch Haus und Garten schleichen. Im Gegensatz zu Hunden sind sie als ruhige tierische Mitbewohner bekannt, die meist nur miauen, wenn sie Hunger haben und gemächlich schnurren, wenn sie zufrieden sind – so zumindest die meisten Katzen. Manche Stubentiger schnarchen jedoch auch und das zum Teil schlimmer als Frauchen oder Herrchen. Während das Schnarchen der Katze nicht immer ein Grund zur Beunruhigung sein muss, kann es zum Teil auch ein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein.
Hilfe, meine Katze schnarcht!
Wenn die Katze mit ins Bett darf, kann das genüssliche Schnarchen schnell zur Last werden und mitunter genauso schlafraubend sein, wie ein schnarchender Ehepartner. Bevor man jedoch im Zwiespalt steht „Soll die schnarchende Katze ausquartiert werden oder nicht?“, sollten die möglichen Ursachen für die nächtliche Ruhestörung untersucht werden.
Nicht immer gibt eine schnarchende Katze Anlass zur Sorge. Doch vor allem bei plötzlich auftretendem Schnarchen sollten Katzenbesitzer hellhörig werden und mit der Katze zum Tierarzt gehen.
Schnarchen: Ein Anzeichen für eine Erkrankung der Atemwege?
Durch bestimmte Veranlagungen können ansonsten völlig gesunde Tiere Schnarchgeräusche von sich geben. Bei bestimmten Rassen wie Perserkatzen oder Pekinesen wurde durch gezielte Zucht ein stark verkürzter Gesichtsschädel zu einem rassetypischen Kennzeichen. Die Folge sind deformierte Atemwege, in denen es zu Luftverwirbelungen und damit zur Geräuschbildung kommt. Obwohl vor allem unter Tierschützern solche sogenannten „Qualzuchten“ nicht mehr gern gesehen sind, muss man sich grundsätzlich keine Sorgen machen, wenn die Katze ansonsten ruhig und flüssig atmet.
Infektionskrankheiten als Ursache für das Schnarchen
Während bestimmte anatomische Faktoren das Schnarchen begünstigen können, gilt vor allem plötzlich auftretendes Schnarchen bei der Katze genauso als Alarmsignal wie vereinzelt auftretende Atemaussetzer. Als weitere mögliche Ursache für das Schnarchen kommen Infektionen der Atemwege infrage. Dabei muss ein harmloser Schnupfen von dem gefährlichen Katzenschnupfen unterschieden werden, der durch verschiedene Erreger verursacht werden kann. Ähnlich wie beim Menschen, handelt es sich beim Schnupfen oder dem grippalen Infekt um eine Krankheit, die meist von alleine abklingt, während die Grippe, oder bei der Katze der sogenannte Katzenschnupfen, vom Arzt behandelt werden muss. Man unterscheidet folgende Formen des Katzenschnupfens:
- Feline Herpesvirus-1 (FHV-1)
- Felines Calcivirus (FCV)
- Feline Chlamydiose
- Feline Bordetella-Infektion
- Feline Mykoplasmen-Infektion
Der Katzenschnupfen kann vor allem für Jungtiere gefährlich werden und sofern er nicht behandelt wird, sogar zum Tod führen. Aber auch sehr alte Tiere können für eine Infizierung anfällig sein. Ein Katzenschnupfen muss umgehend durch den Tierarzt behandelt werden. Leben mehrere Tiere zusammen, sollten auch die anderen Katzen beim Tierarzt vorstellig werden. Neben Ausfluss aus Nase und Augen, kann es zu Husten, Fieber und Appetitlosigkeit kommen, sowie aufgrund der Atemwegsbeschwerden auch zum Schnarchen.
Bei der Katze unterscheidet man, wie beim Menschen den grippalen Infekt von der ernsthaften Grippe, den regulären Schnupfen vom gefährlichen Katzenschnupfen.
Veränderungen der Atemwege
Nicht immer sind jedoch Infektionskrankheiten die Ursache für eine tropfende Nase oder das Schniefen und Schnarchen der Katze. Auch Nasenpolypen sind als Ursache in Betracht zu ziehen. In dem Fall ist jedoch die Augenpartie nicht betroffen. Bei Polypen handelt es sich um wenige Zentimeter lange Gewebewucherungen, die gutartig sind. Bei Verdacht auf Polypen kann der Tierarzt eine Untersuchung der Nase unter Narkose vornehmen. Wird dabei überflüssiges Gewebe entdeckt, kann es meist sofort entfernt werden und die Katze kann wieder frei atmen, wodurch auch das Schnarchen aufhört.
Außerdem kommen eine Überlänge oder Erschlaffung des Gaumensegels oder der Stimmbänder als mögliche Ursachen für das Schnarchen infrage. Darüber hinaus kann ein Tumor im Atemwegsbereich für Geräuschbildung sorgen. Wenn die Katze zuvor nie geschnarcht hat, aber plötzlich im Schlaf Laute von sich gibt, ist das Schnarchen durch den Tierarzt abzuklären. Bleibt beispielsweise ein Tumor unentdeckt, kann es im fortgeschrittenen Stadium zu Atemnot und Atemaussetzern kommen. Als mögliche Maßnahmen reichen mitunter Medikamente, manchmal kommt man jedoch um eine Operation nicht herum.
Weitere Ursachen, warum die Katze schnarcht
Neben den genannten möglichen Ursachen für das Schnarchen kommt Adipositas als Grund für die Geräuschbildung infrage. Ist die Katze zu dick, drücken die Fettpolster auf die Atemwege. Die zusätzliche Körpermasse wirkt als Resonanzkörper und verstärkt die Geräusche noch. Meist ist dann kein krachendes oder kratzendes Schnarchgeräusch, sondern eher ein Pfeifgeräusch zu hören. Übergewicht bei Katzen kann zu anderen gesundheitlichen Problemen führen, darunter:
- Gelenkerkrankungen
- Herz-Kreislauf-Probleme
- Lebererkrankungen
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
- erhöhtes Risiko bei Narkosen
Daher sollten frühzeitig Maßnahmen gegen das Übergewicht eingeleitet werden.
Zusammenfassung
Es gibt verschiedene Ursachen dafür, warum eine Katze schnarcht. Nicht immer ist der Gang zum Tierarzt notwendig. Mitunter fühlt sich die Katze nur sicher und wohl. Denn nur dann kann sie sich wirklich fallenlassen und in den Tiefschlaf übergehen, wo sie manchmal auch schnurrt oder schnarcht. Während Veranlagungen wenig Anlass zur Sorge geben, sollten Infektionskrankheiten und Adipositas als Ursachen für das Schnarchen ernst genommen werden. Wenn das Schnarchen plötzlich oder in Kombination mit Atemaussetzern auftritt, ist der Gang zum Tierarzt notwendig.
Artikelbild: © alenkasm / Bigstock.com