Ein oftmals typisches Verhalten von Katzen ist das Kratzen an Türen in der Nacht. Das liegt in der Regel daran, dass die Katze von Ihnen Aufmerksamkeit möchte oder generell nicht nachts alleine sein will. Das Problem ist besonders bei neu eingewöhnten Katzen vorhanden und sollte daher möglichst von Anfang an abgewöhnt werden. Es stört nicht nur beim Schlafen, sondern macht die Katze auch traurig und kann unter Umständen auch zu Beschädigungen der Tür führen.
In den folgenden Absätzen wird erklärt, wie Sie Ihrer Katze dieses Verhalten abgewöhnen können.
Gründe für eine geschlossene Tür
Die Gründe sind zwar meistens individuell und hängen selbstverständlich von Ihnen selber ab, allerdings gibt es prinzipiell Tendenzen, die öfters vorkommen. Oftmals sind leichte Katzenhaarallergien vorhanden. In diesen Fällen würde die Katze den Schlaf besonders beeinträchtigen, indem die Symptome hervorgerufen werden. Es kann aber auch bei generell sehr unruhigem Schlaf stören, wenn die Katze ständig auf dem Bett rumläuft. Es ist an sich egal welchen Grund Sie haben, die Katze sollte sich an diese Regel gewöhnen und das ist auch möglich.
Gründe für das Kratzen
Generell kratzen Katzen aus mehreren Gründen an Einrichtungsgegenständen. Zum einen wollen die Katzen somit ihr Revier markieren. Zum anderen hilft es aber auch die Pfoten und Krallen zu pflegen. Der geläufigste Grund ist aber wie bereits erwähnt, die gesuchte Aufmerksamkeit des Besitzers. Besonders bei einer starken Bindung ist das Verhalten sehr ausgeprägt und kann auch beim kurzen Gang ins Badezimmer vorkommen. Daher ist die Abgewöhnung in diesen Fällen meist noch ein bisschen schwieriger.
Es ist oftmals schon sehr hilfreich, von Anfang die Schlafzimmertür auch tagsüber geschlossen zu halten, um eine klare Abgrenzung zu haben. Somit kann sich die Katze nicht an das Zimmer und an das weiche Bett gewöhnen.
Konsequentes Verhalten als Grundlage
Damit die Katze versteht, dass sie nachts nicht ins Schlafzimmer darf, ist es enorm wichtig nicht nachzugeben. Die Katze will in erster Linie Aufmerksamkeit und wird diese Mittel weiter versuchen, wenn sie die Aufmerksamkeit mit dieser Methode bekommt. Dabei ist der Katze Ihre Reaktion im Grunde genommen egal. Es kann Schimpfen oder auch Mitleid sein, der Katze geht es lediglich um Aufmerksamkeit. Die Katze sollte nach einiger Zeit dann in der Regel merken, dass das Verhalten nichts bringt.
Die Nächte des Kratzens können sehr anstrengend und laut sein. Daher ist es oft hilfreich für diese Zeit Hörschützer zu nutzen, die Ihren Schlaf nicht beeinträchtigen.
Weitere Schritte zur Abgewöhnung
Wenn die bereits beschriebenen Methoden nicht funktionieren kann auch gezieltes Training helfen. Das ist natürlich auch als Präventionsmaßnahme möglich. Die Idee dabei ist es, die Katze an geschlossene Türen zu gewöhnen. Die Katzen sollen dabei mit geschlossenen Türen nichts Negatives mehr verbinden. Dazu können Sie gemeinsam mit der Katze in einen Raum gehen und die Tür schließen, um der Katze Sicherheit zu geben. Direkt danach bekommt die Katze dann eine kleine Belohnung.
Durch mehrfaches Wiederholen soll so über den Zeitraum einiger Tage oder Wochen, die positive Verbindung mit geschlossenen Türen hergestellt werden. Sobald die Katze anfängt von selber auf die Belohnung zu warten, können Sie anfangen die Tür zwischen Ihnen und der Katze zu schließen. Dabei ist entscheidend, die Tür zunächst nur sehr kurz zu schließen und anschließend wieder zu belohnen. Im Anschluss wird die Dauer der geschlossenen Tür dann gesteigert. Die Katze gewöhnt sich somit nach einiger Zeit daran, dass die Tür später auf jeden Fall wieder aufgehen wird.
Katze abends müde machen
Eine weitere Möglichkeit, die besonders am Anfang helfen kann ist es, die Katze durch Spiele zu ermüden. Dabei sollten möglichst aktive Spiele gewählt werden. Das raubt der Katze besonders viel Kraft, woraufhin sie sich dann erst einmal regenerieren und anständig schlafen muss. Diese Möglichkeit ist natürlich nicht immer geboten. Nach einem langen Arbeitstag oder anderen Beschäftigungen ist es natürlich nicht immer möglich selber noch die nötige Energie aufzubringen. Daher stellt diese Möglichkeit auch nur ab und zu eine Alternative dar.
Wenn Sie Kinder haben, lässt sich das Spielen unter Umständen auch verbinden, um Kind und Katze abends müde zu bekommen. Darüber hinaus ist es oftmals hilfreich, wenn die Katze abends eine große Portion Futter bekommt. Dadurch wird die Katze meistens auch sehr müde und hat mit etwas Glück nicht die Energie die gesamte Nacht an der Tür zu kratzen. Auch hierbei ist Vorsicht geboten. Jeden Abend mit dieser Methode vorzugehen kann zu Übergewicht der Katze führen.
Das Spielzeug sollte der Katze auch nachts zur Verfügung stehen, damit sich die Katze damit beschäftigen kann. Es sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Katze ohne Aufsicht mit dem Spielzeug keinen Schaden anrichten kann.
Zusammenfassung
Das Kratzen an der Schlafzimmertür liegt in der Regel daran, dass die Katze Aufmerksamkeit will und nicht an geschlossene Türen gewöhnt ist. Beim Abgewöhnen ist es enorm wichtig, Konsequent zu sein und nicht nachzugeben. Die Katze soll dabei möglichst verstehen, dass die Tür wieder aufgeht und, dass sie nicht verschwunden sind.
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Super Artikel! Ich habe noch einen Tipp, um der Katze Nachts Sicherheit zu geben, damit sie einfacher alleine bleiben kann. Mit dem kann man Wohlfühlbotschaften in der Wohnung verteilen, die der Katze vermitteln, dass alles in Ordnung ist und sie entspannen kann. Ich verlinke euch mal einen Artikel dazu:
Viel Erfolg!
Unsere Kater haben auch ständig an der Schlafzimmertür gekratzt. Da wir zur Miete wohnen und Angst um die Holztür hatten, konnten sie uns stets zu einer Reaktion provozieren. Wir haben uns nun ein Stück Plexiglas zurechtschneiden lassen und mit speziellem Klebeband, das sich wieder lösen lässt ohne Rückstände, an der unteren Hälfte der Tür befestigt. Kostenpunkt: Weniger als 30 Euro. Nutzen: Unbezahlbar 😉