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Katze kastrieren

Bei Katzen ist die Kastration heutzutage ein Routineeingriff, der nur wenige Risiken birgt. Er wird zum Wohle der Tiere sowohl bei Katzen als auch bei Katern durchgeführt. Insbesondere bei Freigängern dient er auch dem Tierschutz, denn die unkontrollierte Vermehrung der Katzen ist mit einem enormen Tierleid verbunden. Aber auch Wohnungskatzen sollten der Gesundheit der Vierbeiner zuliebe kastriert werden. Selbstverständlich stellen sich Katzenhalter im Zusammenhang mit der Operation viele Fragen. Aus diesem Grund haben wir in diesem Ratgeber die wichtigsten Informationen rund um die Kastration für Sie zusammengestellt.

Kastration bei Freigängern: Ein klares Muss

Bei Tieren, die Freigang erhalten, erübrigt sich die Frage, ob eine Kastration sinnvoll ist oder nicht. Um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden, ist es der beste und einfachste Weg, Ihre Katze zu kastrieren. Eine kastrierte Katze kann nicht mehr gedeckt werden. Gleichzeitig ist sie besser vor gefährlichen Krankheiten geschützt, die beim Deckakt übertragen werden können.

In vielen deutschen Städten und Gemeinden gibt es für freilaufende Katzen bereits eine Kastrationspflicht, um der unkontrollierten Vermehrung der Tiere vorzubeugen.

Auch wenn Sie keine Katze, sondern einen Kater haben, sollten Sie ihn kastrieren lassen. Sobald er geschlechtsreif wird, begibt er such auf die Suche nach einer rolligen Katze. Unter Einfluss der Hormone nehmen unkastrierte Kater kilometerweite Strecken auf sich und finden sich oftmals nicht wieder nach Hause zurück. Eine Kastration birgt auch für Kater demnach viele Vorteile: Er ist auf seinen Streifzügen aufmerksamer, erkennt Gefahren besser und hat ein kleineres Revier, sodass er sich nicht so weit von Zuhause entfernen wird.

Warum Sie auch Wohnungskatzen kastrieren lassen sollten

Doch die Kastration geht nicht nur Besitzer von Freigängerkatzen etwas an, sondern auch Menschen, die ihre Katzen ausschließlich in der Wohnung halten. Bei einem weiblichen Tier gibt es bei reiner Wohnungshaltung häufig Probleme mit der Rolligkeit. Sobald die Katze rollig ist, verändert sich ihr Verhalten komplett:

  • Sie miaut fast ununterbrochen in einer hohen Laustärke – auch nachts
  • Sie rollt sich auf dem Boden
  • Sie reibt ihren Kopf an sämtlichen Möbeln und Gegenständen, die sich in der Wohnung befinden
  • Sie frisst deutlich weniger

Sogar andere Tiere im Haushalt wie zum Beispiel Hunde leiden unter der Rolligkeit der Katze. Wird die Katze nicht gedeckt, so kann es sein, dass sie dauerrollig wird. Dann helfen nur noch Medikamente. Außerdem gehen Wissenschaftler davon aus, dass mit jeder Rolligkeit ohne Deckung die Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen wie Eierstock- oder Gebärmutterkrebs steigt. Auch Kater leiden unter ihren Hormonen, wenn sie diese in reiner Wohnungshaltung nicht ausleben können. Oftmals verspritzen sie in der ganzen Wohnung Urin und markieren Möbel, Decken und sogar die Wände. Deshalb sollten Kater ebenfalls immer kastriert werden. Nach der Kastration leben die Katzen und Kater im Haus deutlich ruhiger. Auch die Menschen im Haushalt profitieren von dem Eingriff erheblich, weil sie nachts endlich wieder durchschlafen können.

Gerade bei Wohnungskatzen hat die Kastration aber auch einen Nachteil, der nicht unerwähnt bleiben sollte: Die Katzen und Kater werden nicht mehr so stark von ihren Hormonen geleitet und sind deshalb insgesamt etwas weniger aktiv. Aus diesem Grund neigen kastrierte Katzen und Kater in Wohnungshaltung zu Übergewicht. Angesichts der zahlreichen Vorteile fällt dieses kleine Manko jedoch kaum ins Gewicht. Stellen Sie gegebenenfalls die Ernährung des Tiers um, wenn Sie eine Gewichtszunahme bemerken und nehmen Sie sich mehr Zeit, um die Katzen beim Spielen körperlich auszulasten.

Der richtige Zeitpunkt für die Kastration

Doch wann ist die Katze in dem richtigen Alter, um kastriert zu werden? Früher gingen Tierärzte davon aus, dass die Katze mindestens einmal rollig gewesen sein müsse, um kastriert zu werden. Manche Menschen sind bis heute sogar der festen Überzeugung, dass die Kastration erst erfolgen darf, nachdem die Katze wenigstens einmal geworfen hat. Das ist aber ein längst widerlegter Irrglaube. Sie sollten Ihrer Katze die Strapazen der Rolligkeit und das Risiko, das mit der Geburt einhergeht, auf jeden Fall ersparen.

Es ist möglich, eine Frühkastration durchführen zu lassen, die im Alter von 6 bis 14 Wochen erfolgt. In diesem Alter vertragen die Katzen die Narkose sehr gut und sind nach dem Eingriff schnell wieder fit.

Falls Sie Ihre Katze nicht frühkastrieren lassen möchten, sollte die Kastration auf jeden Fall vor dem Eintreten der Geschlechtsreife erfolgen. Im Idealfall werden Katzen mit vier bis sechs Monaten kastriert.

Ablauf der Operation

Vor der Operation möchten viele Katzenhalter genau wissen, was auf sie und ihre Katze zukommt. In der Regel bringen Sie Ihre Vierbeiner vormittags zum Tierarzt und können sie abends wieder abholen. Wichtig ist, dass die Tiere vor der Operation etwa neun Stunden lang keine feste Nahrung mehr aufnehmen. Eine Stunde vor dem Eingriff sollte auch das Wasser außer Reichweite gestellt werden. Bevor die Kastration beginnt, wird der Tierarzt zunächst den Gesundheitszustand der Katze überprüfen. Nur so kann er feststellen, ob sie narkosetauglich ist. Anschließend erhält sie eine Sedierung, eine Augensalbe und das Narkosemittel. Bei einer weiblichen Kastration werden die Eierstöcke komplett entnommen, während bei der Kastration des Katers die Hoden entfernt werden.

Verlangen Sie beim Tierarzt keine Sterilisation, sondern eine Kastration. Bei der Sterilisation werden die Eileiter oder die Samenleiter nur abgebunden, sodass weiterhin Hormone produziert werden. Die Katze kann deshalb immer noch rollig werden und der Kater markiert unter Umständen auch nach dem Eingriff.

Üblicherweise werden aus diesen Gründen heute keine Sterilisationen mehr durchgeführt, sondern ausschließlich Kastrationen. Wenn ein weibliches Tier kastriert wird, entfernen einige Tierärzte auch die Gebärmutter. Dadurch können Gebärmutterentzündungen und -tumore, die bei Katzen häufig auftreten, von vornherein verhindert werden.

Welche Gefahren und Risiken gibt es?

Bei Katern handelt es sich um einen sehr kleinen Eingriff, der fast immer ohne Komplikationen abläuft. Bei Katzen hingegen ist ein Bauchschnitt erforderlich. Aus diesem Grund wird die Narkose höher dosiert und die Gefahr für postoperative Blutungen besteht. Lassen Sie den Eingriff bei einem ausreichend erfahrenen Tierarzt durchführen, um das Risiko für Komplikationen auf ein Minimum zu verringern. Zudem kommt es auf die richtige Pflege nach der Operation an.

Das richtige Verhalten nach der Kastration

Sie können Ihre Samtpfote für gewöhnlich bereits am selben Tag wieder mit nach Hause nehmen. Wahrscheinlich ist das Tier noch benommen, weshalb die Umgebung entsprechend sicher sein sollte. Bleiben Sie bei Ihrer Katze und sorgen Sie dafür, dass sie nicht versucht, auf Möbel oder Fensterbänke zu springen. Außerdem sollten Sie etwas Wasser bereitstellen. Einige Katzen neigen dazu, sich intensiv an der Narbe zu putzen oder zu kratzen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, dem Tier eine Halskrause umzulegen, damit die Wunde nicht wieder aufplatzt. Schon ein oder zwei Tage nach der Operation beginnen die meisten Katzen wieder mit dem Fressen. Kontrollieren Sie einmal täglich die Wunde und überprüfen Sie, ob alles gut verheilt.

Zusammenfassung

Die Kastration von Katzen dient vor allem dem Wohl der Tiere und dem Tierschutz. Alle freilaufenden Katzen und Kater sollten generell kastriert werden, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Doch auch für Wohnungskatzen birgt der Routineeingriff allerhand Vorteile.

Artikelbild: © Jaaebaby Q Taro / Shutterstock

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