Millionen Menschen rund um den Globus leiden an Schuppen. Die hartnäckige Version (Pityriasis simplex capitis) tritt in vielen Breitengraden auf und ist insbesondere bei Männern verbreitet. Nicht nur Menschen leiden unter einem Schuppenbefall, sondern auch Tiere wie die Katze. Da ihr gesamter Körper mit einem Fell überzogen ist, ist ein Schuppenbefall für das Haustier besonders problematisch. Bei Schuppen benötigt die Katze eine umgehende Behandlung, damit ihr Fell wieder schön und gesund ist.
Katzen sind für ihre Sauberkeit bekannt
Besitzer einer Mieze wissen, wie viel Zeit das Tier mit seiner Fellpflege verbringt. Katzen halten ihr Fell penibel sauber. Sie verbringen Stunden jeden Tag, um ihr Fell zu pflegen, damit es schön glänzt. Veränderungen fallen deutlich auf und sollten von Katzenbesitzern ernst genommen werden. Haarausfall, haarlose Stellen, Sekretspuren oder ein blutiger Schorf sind Anzeichen dafür, dass mit dem Tierchen etwas nicht stimmt und möglicherweise Hautprobleme vorliegen.
Die Herausforderung liegt darin, die normale Fellentwicklung der Katze von einer möglichen Krankheit zu unterscheiden. Das ist für Menschen, die noch nie eine Katze besessen haben, nicht immer ganz einfach. Folgende Fellveränderungen sind völlig normal:
- Welpenfell wird abgeworfen
- Fellwechsel: Die Katze wechselt zwischen dem Winter- und Sommerfell
- beim Wechsel des Fells bilden sich einige haarlose Bereiche
Sollte die Katze plötzlich graue Haare bekommen, sollte das auch kein Grund zur Panik sein. Wie auch bei Menschen verliert die Katze mit zunehmendem Alter Pigmente. Aufgrund der geringeren Talgsekretion wird das Fell auch stumpfer. Es ist nicht mehr so geschmeidig und glänzend. Diese Effekte sind bei einem Vierbeiner jedoch weniger dramatisch wie bei Menschen. Eine schwarze Katze wird in ihren letzten Lebensjahren nicht grau oder weiß sein.
Auch Katzen leiden an Schuppen
Trotz der peniblen Sauberkeit einer Katze kann es vorkommen, dass sie im Laufe ihres Lebens Schuppen bekommt. Diese sind je nach Farbe des Fells mehr oder weniger auffällig. Da Schuppen eine helle Farbe haben, sind sie bei dunkelfarbigen Stubentigern besonders auffällig.
Zunächst die Frage, was Schuppen eigentlich sind: Im Grunde handelt es sich um lose, abgestorbene Hautpartikel. Diese winzigen Schüppchen fallen ab und bleiben meist im Fell hängen, wo sie sich ablagern. Generell verliert jede Katze täglich viele Hautschuppen, da die alten, abgestorbenen Zellen von neuen ersetzt werden. Das übermäßige Absterben deutet jedoch auf ein Problem hin. Klassische Ursachen bzw. Auslöser sind:
- Trockene Heizungsluft: Wenn die Katze im Winter plötzlich Schuppen hat, liegt es mit großer Wahrscheinlichkeit an der trockenen Heizungsluft. Diese macht jedem Lebewesen zu schaffen. Sorgen Sie dafür, dass die Räume regelmäßig gelüftet werden, und erhöhen sie die Luftfeuchte.
- Falsche Ernährung und zu wenig Nährstoffe: Eine ungesunde Ernährung, die zu wenige Vitamine enthält, ist ein weiterer Grund, warum das Tier Schuppen im Fell hat. Folge hiervon kann ein Nährstoffmangel sein. Die Lösung ist simpel: Auf ein hochwertiges Futter umstellen. Nahrungszusätze im Katzenfutter, wie Lachsöl oder Taurin, sollen helfen das Fell der Mieze zu verbessern. Ebenfalls sinnvoll ist das regelmäßige Bürsten, damit sich das Haarfett gleichmäßig im Fell verteilt.
- Erkrankung: Sollten nicht die ersten beiden Ursachen vorliegen, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Erkrankung handelt. Meist handelt es sich um einen Pilzbefall. Dieser macht sich meist durch Entzündungen, Juckreiz und durch kahle Stellen im Katzenfell bemerkbar.
Der Hautpilz bzw. Pilzinfektionen bei Katzen sind äußerst ansteckend. Bringen Sie das Tier umgehend zum Arzt, damit es nicht andere Haustiere oder Personen im Haushalt ansteckt. Einige Pilze sind nämlich auch auf den Menschen übertragbar (Zoonose).
Eine weitere Erkrankung ist der Parasitenbefall wie Flöhe oder Milben. Bei einigen Tieren kann auch eine chronische Hautkrankheit, eine Stoffwechselkrankheit (Diabetes) oder Allergie vorliegen. In jedem Fall ist der Tierarzt zu konsultieren.
Vorsorge gegen Schuppenbildung: Die Haut der Katze schützen
Damit sich erst gar keine Schuppen im Katzenfell einnisten, ist eine korrekte Pflege wichtig. Schuppen bilden sich insbesondere dann, wenn Hauterkrankungen vorliegen. Das Problem: Ist die Haut geschädigt, bilden sich hier leicht Bakterien. Eine gesunde Haut kann diese abwehren, da sie ausreichend Talg und Fettsäuren bildet. Durch eine übermäßige Fettsekretion wird das Wachstum von Keimen gefördert und Erreger können leichter eindringen.
Katzenbesitzer sollten ihr Tier regelmäßig auf (offene) Wunden untersuchen. Das ist insbesondere bei Freigängern wichtig, die unter Umständen in Revierkämpfe geraten und sich verletzen. Auch in den Hautfalten bilden sich häufig Bakterien, sodass eine Kontrolle wichtig ist.
Sollten Bakterien in die Haut eindringen, bilden sich dort Abszesse, die für die Katze schmerzhaft sein können. Das eitrige Sekret verklebt sich dann mit den Haaren und es bildet sich eine Kruste, die harmlos aussehen mag. In der Realität befindet sich darunter eine Infektion, die sich meist unbemerkt ausweitet. Solche Stellen muss der Tierarzt möglichst schnell behandeln.
Beugen Sie mit folgenden Maßnahmen vor:
- Ungeziefer meiden: Gerade bei Freigängern ist es wichtig, die Katze vor Parasiten und Ungeziefer fernzuhalten. Leichter gesagt als getan, denn die Mieze treibt sich in der gesamten Nachbarschaft herum, ohne dass die Besitzer ihre Bewegungen einschränken können. Aus diesem Grund ist es wichtig, zumindest zu Hause die Schlafplätze regelmäßig zu reinigen und die Katze häufig zu waschen, um einem Befall vorzubeugen. Sollte die Katze Ungeziefer nach Hause schleppen, werden sie auf diese Weise entfernt. Kämmen Sie auch regelmäßig das Fell der Katze.
- Hautflora stärken: In den warmen, feuchten Bereichen der Katzenhaut bilden und vermehren sich Keime besonders leicht. Bei Menschen sind es die Achseln, bei Katzen die Hautfalten. Katzenbesitzer sollten diese Problemzonen bei ihrer Samtpfote regelmäßig kontrollieren und pflegen.
Zusammenfassung
Das Fell einer Katze verrät viel über ihren Gesundheitszustand. Eine Katze, die Schuppen hat, leidet mit großer Wahrscheinlichkeit unter einer Krankheit. In den meisten Fällen ist die Haut des Tieres das Problem. Je schneller die Ursache erkannt wird, desto schneller lässt sich das Problem beheben.
FAQ
Warum hat eine Katze Schuppen?
Schuppen bei der Katze kann unterschiedliche Gründe haben. Die meisten Ursachen sind recht harmlos, es können jedoch auch ernstere Krankheiten oder auch Parasiten hinter einem Schuppenbefall stecken. Die häufigste Ursache für Schuppen ist der Fellwechsel. Während dieser Zeit kann es zu Stoffwechselproblemen kommen und die Katze verliert hierbei vorübergehend ein paar Hautschüppchen.
Eine weitere Ursache kann eine trockene Haut aufgrund Heizungsluft sein. Auch hierdurch kann es zu Schuppen kommen, wenn die Hautoberfläche zu trocken ist. Sogar ein falsches Katzenfutter kann die Entstehung von Schuppen begünstigen, ebenso eine Mangelernährung oder eine Futtermittelallergie. Etwas weniger harmlos wäre dann ein Befall mit Parasiten (Flöhe, Milben), Allergien oder Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion oder eine Chronische Hautkrankheit.
Wie entstehen Schuppen?
Schuppen bei der Katze entstehen genauso wie beim Menschen. Die oberste Hautschicht (Epidermis) schützt vor äußeren Einflüssen und erneuert sich ständig. Die Hautzellen sterben ab und werden von der Hautoberfläche abgestoßen. Schuppen sind also winzig kleine abgestorbene Hautschüppchen.
Was tun, wenn die Katze Schuppen hat?
Je nachdem, welche Ursache die schuppige Haut bei einer Katze hat, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Ein rückfettendes Shampoo für Katzen pflegt die Haut und macht diese wieder geschmeidig. Manchmal verschreibt der Tierarzt auch ein Medikament oder eine Salbe, die Abhilfe bei Schuppenflechte schaffen können. Sollte der Schuppenbefall aufgrund einer Nahrungsunverträglichkeit oder einer Futtermittelallergie vorliegen, sollte unbedingt eine Futterumstellung erfolgen.
Um trockener Haut im Winter vorzubeugen, ist ein Luftbefeuchter in der Wohnung eine sinnvolle Alternative. Vorsicht beim Bürsten: Zu häufiges und zu festes Bürsten mit der falschen Bürste kann die Schuppenbildung ebenfalls begünstigen. Verwenden Sie hier qualitativ hochwertige Bürsten für die Fellpflege. Liegt ein Parasitenbefall vor, sollte auf jeden Fall der Tierarzt hinzugezogen werden. Hier muss eine Behandlung der Katze mit Sprays, Spot-On-Präparaten oder Puder erfolgen und auch die Umgebung und Schlafplätze müssen gereinigt und die Parasiten entfernt werden.
Bei Schuppenbefall sollte auf jeden Fall immer geklärt werden, welche Ursache dahintersteckt, da es hier möglicherweise auch zu Hautentzündungen o.ä. kommen kann.
Wie bekommt meine Katze ein gesundes Fell?
Regelmäßiges Bürsten regt die Durchblutung an und begünstigt somit ein gesundes Fell. Achten Sie auf ein qualitativ hochwertiges Futter mit ausreichend Nährstoffen ohne zusätzliche Farb- oder Konservierungsstoffe und Zucker. Zwischendurch kann dem Futter auch ein Teelöffel Oliven- oder Lachsöl beigemischt werden. Gerne werden auch Nahrungsergänzungsmittel wie beispielsweise Biotin verwendet, auch diese sollen für einen gesunden und glänzenden Pelz sorgen. Auch ein gesundes Raumklima ist wichtig für die Haut, gerade im Winter sollte man hier auf eine ausreichend gute Luftqualität achten. Ein Luftbefeuchter kann hierbei gute Dienste leisten.
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