Eine Katze sitzt vor der Wohnungstür, sie streunt schon seit Tagen in der Umgebung umher und jedes Mal wenn das Haus verlassen wird, sucht sie Aufmerksamkeit. Sie schmeichelt sich um die Beine und bedankt sich für jede Streicheleinheit mit einem unüberhörbar lauten Schnurren. Viele Menschen vertreten dann die Meinung, sie haben ein Findelkind auf vier Samtpfoten gefunden, aber ist das wirklich so? Ist die Katze tatsächlich heimatlos?
Nicht jede Katze, die in der Gegend herumstreift, ist tatsächlich ein Findling. Gerade Freigänger neigen gerne zum Streunen und haben gegen ein paar Streicheleinheiten und eine Extraportion Futter nichts einzuwenden. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass das zugelaufene Tier einen Besitzer hat. Auch wenn die Samtpfote laufend die Umgebung unsicher macht, ist das keine Garantie dafür, dass sie herrenlos herumpirscht. Viele Katzen dürfen ein großes Revier ihr Eigen nennen und halten sich in diesem selbstverständlich gerne auf.
Die gefundene Katze hat Hunger
Das ist kein Indiz dafür, dass sie entlaufen ist. Schließlich haben Katzen immer Hunger und wenn sie etwas zu Fressen bekommen, können sie einfach nicht widerstehen. Auch wenn das Tier wenige Blocks weiter ausreichend und regelmäßig gefüttert wird und ein voller Napf bereits auf die Katze wartet. Wer also ein wohlgenährtes Tier vor seiner Tür sitzen hat, kann in der Regel davon ausgehen, dass das Tier einen Besitzer hat, der es füttert und umsorgt.
- Ist das Tier jedoch stark abgemagert,
- hält es sich an einem Ort auf, der nicht katzentauglich ist,
- ist es vielleicht verletzt
- oder sitzt es in einem Karton oder Korb,
dann ist ein schnelles Handeln wichtig.
Meldepflicht besteht, wenn eine Katze gefunden wird
Egal, in welchem Zustand die Katze ist. Ob sie sich nun bester Gesundheit erfreut oder ruhig etwas mehr auf den Rippen haben könnte, der tierische Fund muss umgehend gemeldet werden, denn schließlich können die Besitzer bereits fieberhaft nach dem Tier suchen.
- Eine Tierschutzeinrichtung oder
- ein Tierheim in unmittelbarer Nähe ist zu verständigen.
Ist keine solche Einrichtung in unmittelbarer Nähe vorhanden, sollte die nächste Polizeidienststelle aufgesucht werden. Sie muss über den Fund informiert werden.
Eine scheue Katze gefunden
Wenn sich das Tier als nicht zutraulich erweist, ist es wichtig, mit Bedacht und Vorsicht auf die Katze zuzugehen. Je nach Witterung sollte sie warm gehalten werden, Katzen schätzen die Wärme und haben nichts gegen eine kuschelige Decke einzuwenden.
Wenn es möglich ist, sollte die Katze in einem Transportbehälter untergebracht werden, so ist die Gefahr einer Flucht zunächst einmal gebannt.
Eine verletzte Katze gefunden
Der Straßenverkehr fordert immer wieder tierische Opfer, darunter viele Katzen. So kommt es gar nicht so selten vor, dass eine Katze aufgefunden wird, die verletzt ist. Auch einer verletzten Katze sollte mit Vorsicht begegnet werden. Vorerst ist es wichtig, das verletzte Tier in Sicherheit zu bringen, bevor dann die Tierrettung angerufen wird. Die Tierrettung steht meist rund um die Uhr im Einsatz und ist bestens für ein verletztes Tier gerüstet. Es spricht auch nichts dagegen selbst die Katze zu einem Tierarzt zu bringen.
Wird der verletzte Findling berührt, dann nur mit den passenden Handschuhen, denn niemand weiß, wie das Tier darauf reagiert.
Eine kerngesunde weibliche Katze gefunden
Hierbei könnte es sich um ein Muttertier handeln, das irgendwo junge Katzen versteckt hat, die vielleicht noch gesäugt werden. Diese Jungtiere brauchen ihre Mutter und können ohne sie kaum überleben. Mitarbeiter von Tierschutzeinrichtungen sowie ein Tierarzt können schnell feststellen, ob das Tier vor kurzem erst Nachwuchs bekommen hat und dieser vielleicht noch gesäugt werden muss. Stellt sich tatsächlich heraus, dass es sich um ein Muttertier handelt, sollte die gefundene Katze wieder an dem Fundort gebracht werden, damit sich das Tier um seine Jungen kümmern kann. Ansonsten müssen die kleinen Katzen an einem qualvollen Tod sterben.
Die eigene Initiative ergreifen
Die Tätowierung im Ohr oder ein Chip
Wurde eine Katze gefunden, ist es immer sinnvoll auch selbstständig nach dem Besitzer zu suchen. Aber wie? Leider ist es nicht, so wie bei Hunden, dass sie ein Halsband und eine Marke tragen, anhand der Besitzer umgehend ausfindig gemacht werden kann. Aber es kann durchaus vorkommen, dass auch Katzen über eine Tätowierung im Ohr verfügen oder einen Chip aufweisen, welche auf den Katzenbesitzer schließen lassen. Der Tierarzt kann das Tier auf einen jeweiligen Chip überprüfen.
Einen Aufruf per Flugblatt starten
Es macht durchaus Sinn, ein Flugblatt anzufertigen, welches darauf hinweist, dass eine Katze gefunden wurde. Das Flugblatt sollte ein Bild der Katze aufweisen, so ist der Wiedererkennungseffekt größer und das Tier kann leichter gefunden werden. Das Flugblatt sollte an stark frequentierten Orten in der näheren Umgebung aufgehängt werden. Empfehlenswert ist es, auch einen Zettel beim hiesigen Tierarzt im Ort und im Tierheim abzugeben. So kann Aufmerksamkeit erregt werden. Es ist auch wichtig das Tier näher zu beschreiben und auf besondere Merkmale näher einzugehen.
Die Nachbarschaft alarmieren
Grundsätzlich sind Katzen Streuner, sie lieben es, wenn sie sich frei und ungezwungen bewegen können, da wird doch einmal ein kleiner Abstecher in der Nachbarschaft erlaubt sein. Darum ist es gut, die Nachbarschaft zu informieren, dass eine Katze gefunden wurde. In den meisten Fällen stammt sie aus der Nachbarschaft und wird von ihren Besitzern schon sehr vermisst.
Die Tierecke der Zeitung dafür nutzen
Viele lokale Blätter verfügen über eine Tierecke und die sind gerne gewillt, eine Anzeige unter der Rubrik „zugelaufene Katze“ zu schalten. Wer lokale Medien nutzt, der kann schneller den Besitzer des Tieres ausfindig machen.
Das Word Wide Web dafür nutzen
Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten, um darauf aufmerksam zu machen, dass eine Katze gefunden wurde. Es gibt eigene Plattformen, die nach einem vermissten Tier suchen. Ein einfacher Eintrag genügt, zweckdienlich ist auch ein Foto vom zugelaufenen Stubentiger.
Zusammenfassung
Wer eine Katze gefunden hat, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass das Tier besitzerlos ist. In vielen Fäll handelt es sich um ein Tier aus der Nachbarschaft, das nur seine weitere Umgebung erkunden möchte, darum ist es immer wichtig, diese zu informieren. Es besteht Meldepflicht, wenn eine Katze zugelaufen ist. Diverse Tierschutzeinrichtungen, Tierheime oder die nächste Polizeidienststelle nehmen die Meldung entgegen. Vorsicht ist geboten, wenn eine scheue oder verletzte Katze gefunden wurde oder wenn es sich um ein Muttertier handelt. Es schadet nie Eigeninitiative zu ergreifen, um den Besitzer so bald wie möglich ausfindig zu machen, damit dieser sein geliebtes Tier wieder in die Arme schließen kann.
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