Vorbeugen ist die beste Verteidigung. Auch wenn sich die Katze wohlfühlt und meist den Weg nach Hause findet, kann das Chippen des Tieres eine wertvolle Hilfe sein. Für den Ausnahmefall! Mit einem Mikrochip kann ein verirrter Liebling schnell wieder nach Hause gebracht werden.
Gründe für das Chippen
Gerade Freigänger streunen oft weit ins Gelände. Manchmal zu weit. Aber auch Stubentiger sind vorm Ausreißen nicht gefeit. In diesen Fällen kann ein Chip helfen, um die Katze schnell zu identifizieren und wieder zum Besitzer zu bringen. Der kleine elektronische Helfer besitzt mehr Vor- als Nachteile. Zu ihnen gehören:
- Langlebigkeit
- eindeutige Identifizierung
- große Verträglichkeit
- einfache Implantierung
- kleine Größe
Während äußere Identifikationszeichen verloren gehen können, wie das Halsband oder mit der Zeit verblassen, wie die Tätowierung, hält ein Mikrochip ein Leben lang. Der kleine elektronische Helfer muss nicht mit Strom versorgt werden und braucht auch keine Wartung. Einmal implantiert hilft er im Notfall. Das Einsetzen des Chips ist meist schnell und unkompliziert und für das Tier keine aufregende Sache. Ebenso ist der Transponder aus gewebeverträglichem Material und stellt kein Fremdkörper dar. Lediglich auf zehn mal zwei Millimeter großem Platz sind die wichtigen Informationen untergebracht. Die Identifizierung mit ihm ist eindeutig, doch die Katze spürt letztendlich kaum etwas.
Wie das Chippen abläuft
Das Einsetzen des Mikrochips bei der Katze nimmt der Tierarzt vor. Für ihn ist das meist nur ein Routinevorgang und auch für die Katze ist dies in vielen Fällen schmerzfrei. Die Implantierung wird mit einer Kanüle vorgenommen. In vielen Fällen ist keine Betäubung notwendig, da die Kanüle nur minimal größer ist als eine Spritze. Mit der Nadel wird an der linken Seite des Katzenhalses der Chip unter die Haut gebracht. Von dort aus wandert der Transponder selbstständig Richtung Schulter. Hier verwächst das Gerät mit dem Gewebe. Von außen ist es leicht zu ertasten, doch das Tier selbst spürt den Chip nicht. Die Durchführung sollte ausschließlich dem Tierarzt überlassen werden.
In Deutschland ist das Chippen einer Katze derzeit freiwillig. Jedoch sollten sich Katzenbesitzer vor einer Urlaubsreise über die Vorschriften der Länder informieren. Innerhalb der EU bedarf es dazu einen Heimtierausweis, der nach 2011 ausgestellt auch die Chipimplantierung vorsieht.
Die Kosten des Chippens
Wie viel Geld der Besitzer für diese elektronische Registrierung investieren muss, hängt von dem jeweiligen Tierarzt ab. Im Durchschnitt liegt die Investition zwischen 30 und 50 Euro. Die Kosten setzen sich zum einen aus dem Materialpreis und zum anderen aus dem Arbeitseinsatz des Arztes zusammen. Letzteres ist festgelegt. Die Gebührenordnung schreibt den Tierärzten vor, 5,72 Euro zu berechnen. Ab dem fünften Tier wird es günstiger. Der variable Preis ist daher den verschiedenen Fabrikaten und Abnahmemengen geschuldet. Die Registrierung kann anschließend kostenlos beim Tasso e. V. oder beim deutschen Haustierregister vorgenommen werden. Ist die Katze bereits an einen Arzt gewöhnt, ist es nicht ratsam, für das Chippen diesen zu wechseln. Hier muss jeder Katzenhalter abwägen, ob er seinem Tier eine ungewohnte Umgebung und Hand zumuten möchte, um ein wenig Geld zu sparen.
Zusätzlich: Die Tätowierung
Neben dem Chip gibt es auch die Möglichkeit die Katze tätowieren zu lassen. Dieser Weg der Identifikation ist immer noch weit verbreitet und bei vielen Menschen bekannt. Daher ist es sinnvoll, auch eine gechippte Katze mit solch einer Tätowierung zu versehen. Diese wird ins Ohr gestochen und der Finder kann mit einem Blick erkennen, wie das entlaufene Tier zuzuordnen ist. Im Gegensatz zum Chippen muss die Katze hier jedoch in Narkose gebracht werden. In vielen Fällen wird dies gleichzeitig mit einer Kastration durchgeführt, denn dann ist das Tier einmal in den Tiefschlaf versetzt. Auch hier darf der Tierarzt 5,72 Euro berechnen.
Die Tätowierung hält nur eine begrenzte Dauer. Mit der Zeit kann die Farbe verblassen. Daher stellt sie allein gesehen, auch keine ausreichende Identifikationsmöglichkeit dar.
Wenn die Katze gefunden wird
Solange die Samtpfote ihren Weg immer nach Hause findet, kommt der Chip unter der Haut nicht zum Einsatz. Erst wenn sie vermisst wird oder jemanden Fremden zuläuft, beginnt sein Dienst. Auf dem Transponder ist ein 15-stelliger Code gespeichert. Dieser ist einmalig. Er besteht aus einem dreistelligen Ländercode, einer Herstellernummer und einer fortlaufenden Nummer. Mit einem Lesegerät wird die Nummer sichtbar. Dieses ist bei Tierärzten, in Tierheimen, aber auch bei der Polizei und Grenzbehörden vorhanden. Mit der passenden Registrierung kann der Code mit den Datenbanken abgeglichen werden. Darin sind Name des Tieres und Adresse des Besitzers enthalten. Das System ist fälschungssicher. Wird ein Tier verkauft, kann mit Kaufvertrag die Änderung der Daten in der Datenbank beantragt werden. Eine Ortung des Tieres bei der Suche ermöglicht der Chip jedoch nicht.
Beim Umzug sollte der Katzenhalter daran denken, die Daten auch bei der Registrierungsstelle zu aktualisieren. Sonst wird die Katze im Fall des Falls zum alten Zuhause gebracht.
Zusammenfassung
Die Katze chippen zu lassen, ist eine wichtige Vorsorgemaßnahme vor allem für Freigänger. Aber auch Stubenkatzen können mal ausreißen – dann hilft der implantierte Transponder, die Katze bei Fund zu identifizieren. Die Kosten sind gering, der Eingriff meist nur Routine und wenig stressvoll für das Tier. Wer mag, kann vom Tierarzt zusätzlich auch eine außen sichtbare Tätowierung im Ohr der Katze vornehmen lassen.
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