Genauso wie auch wir Menschen uns miteinander unterhalten, unterhalten auch Tiere sich ausnahmslos miteinander. Der Mensch hat je nach Land seine eigene Sprache. Grundsätzlich sind die verschiedenen Landessprachen auf unserem Planeten vergleichbar mit den Tiersprachen, denn jede Art hat genauso wie jedes Land ihre eigene Sprache. Auch wenn wir uns in einem uns fremden Land aufhalten, so ist es und in der Regel doch möglich, zumindest in den Grundzügen zu verstehen, was unser Gegenüber uns sagen doch eigentlich mitteilen möchte, wenn er uns zum Beispiel darum bittet, beim Betreten seiner Wohnung unsere Schuhe auszuziehen oder mit dessen Kamera ein Foto von ihm zu machen.
Zwischen beispielsweise Hund und Katze ist dies sehr ähnlich. Im Grunde genommen haben beide Tiere ihre eigene „Sprache“, die Körpersprache. Dennoch können sie sich ein Stück weit durchaus miteinander „unterhalten“ und ihrem Gegenüber etwas mitteilen. Eine sehr bedeutende Geste der Körpersprache der Katze ist unter anderem der Katzenbuckel. Doch vielen Menschen ist gar nicht so richtig bewusst, was genau es eigentlich zu bedeuten hat, wenn eine Katze einen Buckel macht. Nachfolgend möchten wir deshalb die Bedeutung des Katzenbuckels ein wenig näher erörtern und Ihnen diese näherbringen.
Was genau bedeutet der Katzenbuckel?
Die Frage, was genau die Katze einem eigentlich damit sagen möchte, wenn sie einen Katzenbuckel macht, kann grundsätzlich nicht pauschal beantwortet werden. Viele Menschen gehen in der Annahme, er habe nur eine Bedeutung. Dabei handelt es sich jedoch um einen Irrglauben, denn mit einem Buckel kann Ihnen Ihre Katze vollkommen unterschiedliche Botschaften senden.
Wenn Sie Ihre Katze schon einmal einen ganzen Tag lang interessiert beobachtet haben, dann wir Ihnen ganz bestimmt aufgefallen sein, dass Sie dem Katzenbuckel mehrmals am Tag begegnen. Doch tritt er nicht nur bei einer bestimmten Situation auf, sondern vielmehr gibt es viele verschiedene Interpretationen, welche Bedeutung der Buckel haben kann, die mitunter sogar grundverschieden nicht sein können.
Zur richtigen Deutung der Bedeutung eines Katzenbuckels ist es nämlich erforderlich, auf weit mehr als nur den Rücken der Katze zu achten.
Wenn Ihre Katze einen Buckel macht, dann kann dies beispielsweise Folgendes bedeuten:
- Lass mich in Ruhe
- Lass uns schmusen
- Lass uns spielen
- Das tat gut
- Das ist mein Revier
Lass mich bloß in Ruhe, sonst kracht es gewaltig
Die erste Situation wird sicherlich jeder Katzenhalter ausgiebig kennen: Gerade eben wird noch geschmust und dann fährt sie plötzlich ihre Krallen aus und verpasst Ihnen eine Pranke, die sich gewaschen hat. Aber was ist eigentlich passiert? Immerhin haben Sie doch gerade eben noch ausgiebig mit Ihrer Katze schmusen können und die Welt war vollkommen in Ordnung.
Sobald sich eine Katze bedroht fühlt oder sie einfach nur genug hat von der aktuellen Situation, macht sie den berühmt berüchtigten Katzenbuckel. Diese tritt aber nicht allein auf, sondern er geht stets mit weiteren Zeichen einher, mit denen das Tier seine Aussage unterstreicht. Die Haare werden aufgestellt, die Ohren angelegt und die Krallen „scharf gemacht“. Durch den Buckel und das zusätzliche Aufstellen des Fells versucht die Katze, wesentlich größer zu wirken als sie eigentlich ist, um so Eindruck zu schinden und sich Respekt zu verschaffen. Sobald dies passiert, sollten Sie Ihre Katze besser sofort in Ruhe lassen. Normalerweise zeigt eine Katze dieses Verhalten nur in einer Gefahrensituation, wenn beispielsweise ein möglicher Angreifer sich nähert oder eine fremde Katze ihr Revier betritt. Manchmal hat sie aber auch einfach nur von den Schmuseeinheiten genug und möchte nun endlich ihre Ruhe haben. Diesen Wunsch sollten Sie akzeptieren und respektieren, bevor es Ihnen Ihre Katze noch einmal mit Gewalt verständlich machen muss.
Lass uns schmusen
Nun wissen wir aber bereits, dass der Katzenbuckel nicht nur eine einzige Bedeutung hat, denn er kann auch das genaue Gegenteil dessen bedeuten, was Sie gerade erfahren haben. Manchmal signalisiert Ihnen Ihre Katze mit einem Katzenbuckel auch, dass sie Sie einfach nur schmusen möchte. Wenn Sie Ihre Katze beispielsweise über den Kopf oder den Rücken streicheln und sie macht direkt daraufhin einen Buckel, dann dauert es für gewöhnlich nicht mehr lange und sie wird Sie mit ihrem Kopf anstupsen und anfangen zu schnurren. Wenn das passiert, dann müssen Sie keine Angst haben, dass sich gleich die Krallen Ihrer Katze in Ihre Hand bohren werden, sondern sie möchte einfach nur die Streicheleinheiten genießen.
Bitte lass uns spielen
Manchmal geht der Buckel der Katze auch mit sorglosen Sprüngen einher oder die Katze beginnt sogar, seitwärts zu laufen, was vor allem bei Kitten häufig vorkommt. Doch keine Sorge, dies sind dann keine Störungen des Nervensystems und auch kein Anfall, sondern eine klare Aufforderung zum Spielen. Ein solches Verhalten kann eine Katze gegenüber Ihrem Menschen zeigen, aber auch gegenüber einer anderen Katze und sogar einem Spielzeug. Manchmal spielen Katzen auch mit ihrem Futter, beispielsweise mit einem Hühnermagen oder -herz, auf eben diese Weise. In diesem Fall ist also alles gut und Ihre Katze einfach nur ihren Spaß haben, ob nun allein, mit einem Artgenossen oder mit Ihnen. Am besten können Sie die Aufforderung zum Toben dadurch von einem drohenden Angriff unterscheiden, dass Ihre Katze weder faucht noch brummt.
Sobald sie faucht und ihre Zähne zeigt, sollten Sie aufpassen, denn dann kann das Spiel auch schnell in einen Kampf ausarten.
Das tat gut
Was genau tun Sie eigentlich, wenn Sie nach einer friedlichen Nacht aufwachen? Viele Menschen beginnen damit, sich in ihrem Bett zu strecken und zu räkeln. Ihrer Katze geht es grundsätzlich nicht anders denn hin und wieder, wenn sie besonders lange geschlafen oder einfach nur entspannt vor sich hin gedöst hat und wieder in die Realität zurückkehrt, beginnt sie damit, ihren Körper zu strecken. Dabei macht sie nicht selten auch einen Katzenbuckel, der in der Regel von ganz langen, durchgestreckten Beinen begleitet wird.
Das ist mein Revier, hier hast Du nichts zu suchen
Katzen sind dafür bekannt, ihr Revier abzustecken. Das geschieht aber nicht etwa durch das Aufstellen eines Zaunes, wie wir Menschen dies tun, sondern mithilfe von Duftstoffen. Bei einer Katze, die ihr Revier markiert, ist stets ein Katzenbuckel zu beobachten, der in der Regel sogar mit einem in die Lüfte durchgestreckten Schwanz einher, während zusätzlich mit dem Hintern gewackelt wird. Sobald dies geschieht, sondert das Tier geringe Mengen Duftstoffe ab, mit denen sie anderen Katzen verständlich macht, dass dieses Revier ihr gehört und andere Artgenossen hier nichts zu suchen haben.
Sobald ein Kater eben dieses Verhalten zeigt und dieser zusätzlich ein Heulen von sich gibt, dann richtet sich dieser vollkommen selbstbewusst an die Damen in der Nachbarschaft. Damit möchte er kommunizieren, dass er „bereit ist“. Dabei handelt es sich dann also nicht etwa um das Abstecken des eigenen Reviers, sondern um „Flirten“ in Katzensprache.
Zusammenfassung
Katzen unterhalten sich auf ihre ganz eigene Weise. Eine Form der Kommunikation ist zum Beispiel der Katzenbuckel. Doch hat dieser nicht nur eine Bedeutung, sondern mehrere, die verschiedener gar nicht sein können.
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