Sie können seit Wochen nicht mehr richtig schlafen, weil Ihre Katze Nacht für Nacht lautstark miaut? Kratzt Ihre Katze an der Tür zum Schlafzimmer? Oder kommt sie sogar zu Ihnen ins Bett, um Sie wachzuhalten? Dieses Problem kennen leider viele Katzenbesitzer. Manche Katzenhalter können die Uhr danach stellen, weil die Katze jede Nacht zur gleichen Zeit Lärm macht. Bei einigen Katzen hält das Miauen nur ein paar Minuten an, andere schreien so lange nach Aufmerksamkeit, bis sie diese auch erhalten. Die Ursachen für ein solches Verhalten sind vielseitig. Im heutigen Ratgeber gehen wir auf die verschiedenen Auslöser, die in Frage kommen, genauer ein. Natürlich haben wir auch einige Tipps für Sie, damit die schlaflosen Nächte bald der Vergangenheit angehören.
Wenn Katzen mitten in der Nacht miauen: Welche Ursachen kommen in Frage?
Das sind die vier häufigsten Ursachen, wenn Katzen nachts lautstark miauen:
- Einzelhaltung
- Hormonelle Störungen
- Langeweile bei Wohnungskatzen
- Krankheiten
Am besten gehen Sie nach dem Ausschlussverfahren vor, um die Ursache herauszufinden und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Einzelhaltung
Sie halten Ihre Wohnungskatze alleine? Dann ist es naheliegend, dass Ihre Samtpfote sich nachts einfach langweilt, weil Sie schlafen und sich nicht mit ihr beschäftigen. Da Katzen sehr soziale Tiere sind, sollten sie nicht alleine gehalten werden, sondern immer mindestens als Paar.
Gerade kleine Katzen langweilen sich in der Nacht schrecklich, wenn sie keinen gleichaltrigen Artgenossen zum Spielen und Kuscheln haben. Deshalb sollten Sie niemals nur ein Kitten aufnehmen, sondern immer mindestens zwei Kitten zusammen halten.
Katzen sind nachts am aktivsten. Sie möchten gerade in dieser Zeit spielen und durch die Wohnung toben. Es ist daher wenig verwunderlich, wenn die Katze um Ihre Aufmerksamkeit bettelt und lautstark miaut. Dadurch zeigt sich sehr gut, dass der Mensch nicht in der Lage ist, einen Katzenkumpel zu ersetzen. Während er nachts schlafen möchte, wäre eine zweite Katze ebenfalls hellwach und bereit, mit der Katze zu spielen.
Statt über das nächtliche Miauen zu schimpfen, sollten Sie darüber nachdenken, eine zweite Katze aufzunehmen. Davon profitieren nicht nur Sie, sondern auch Ihr vierbeiniger Liebling. Selbst ältere Katzen lassen sich oftmals noch mit Artgenossen vergesellschaften, sofern ein Partner ausgewählt wird, der charakterlich gut passt. Außerdem gibt es bei der Zusammenführung ein paar Dinge zu beachten. Sobald die beiden Katzen sich gut vertragen, werden sie Sie nachts in Ruhe lassen, weil sie sich miteinander beschäftigen können.
Hormonelle Störungen
Kater und Katzen, die nicht kastriert sind, leiden unter ihren Hormonen. Katzen werden immer wieder rollig und verhalten sich in dieser Zeit alles andere als normal. Die Rolligkeit ist bei Wohnungskatzen nicht an eine Jahreszeit gebunden. Selbst die sonst so lieben Katzen werden unausstehlich, wenn sie rollig sind: Sie miauen lautstark, sodass sie oftmals sogar von den Nachbarn gehört werden. Das Miauen ist mit dem Gurren von Tauben vergleichbar. Außerdem sind rollige Katzen unruhig und neigen dazu, weniger zu fressen. Sie rollen sich hin und her und reiben das Köpfchen an sämtlichen Gegenständen in der Wohnung. Nicht selten sind auch andere Tiere im Haushalt wie etwa Hunde vom merkwürdigen Verhalten der Katze irritiert und ziehen sich zurück. Wenn die Katze nicht gedeckt wird, besteht die Gefahr, dass sie dauerrollig wird. Nicht nur für Sie ist die Rolligkeit der Katze eine Qual, sondern auch für die Katze selbst. Deshalb ist eine Kastration unbedingt anzuraten.
Auch Kater stehen hormonell unter Strom, wenn sie nicht kastriert sind. Sie kratzen an der Tür, markieren oftmals in der kompletten Wohnung und miauen nachts herzzerreißend. Zudem werden sich unkastrierte Kater keine Gelegenheit entgehen lassen, um aus dem Haus zu entkommen. Sobald sie sich einmal auf die Suche nach einer Katzendame begeben haben, nehmen sie kilometerweite Reisen auf sich. Sie werden fast ausschließlich von den Hormonen gelenkt und sind oftmals unachtsam. Darum werden viele Kater, die auf Damenschau sind, von Autos überfahren.
Aus diesen Gründen können wir Ihnen nur wärmstens empfehlen, sowohl Ihre Katze als auch Ihren Kater kastrieren zu lassen, auch wenn Sie die Tiere ausschließlich in der Wohnung halten.
Nach der Kastration werden die Katzen ruhiger, ausgeglichener und auch das nächtliche Miauen wird schon bald der Vergangenheit angehören.
Langeweile bei Wohnungskatzen
Sie haben zwei kastrierte Katzen und trotzdem wird nachts lautstark miaut? In diesem Fall ist das Verhalten höchstwahrscheinlich auf Langeweile zurückzuführen. Gerade abends und nachts sind Katzen am aktivsten, während sie tagsüber oftmals nur schlafen. Deshalb ist es kein Wunder, dass sich die Tiere nachts beschweren, wenn niemand mit ihnen spielt.
Kaufen oder basteln Sie ein „Fummelbrett“ für Ihre Katzen. Wenn Sie es am Abend mit Futter befüllen, können sich die Katzen in der Nacht eigenständig damit beschäftigen und sich ihre Leckereien erarbeiten.
Stellen Sie sich außerdem die Frage, ob Sie die Möglichkeit haben, Ihren Katzen Freigang zu gewähren. In verkehrsruhigen Gegenden ist es für Katzen schön, die Natur zu erkunden und sich auf die Suche nach Mäusen zu begeben. Um nachts wieder schlafen zu können, müssen Sie die Katzen nicht unbedingt in der Nacht nach draußen lassen. Auch ein Freigang, der nur tagsüber gewährt wird, reicht in der Regel aus, damit die Tiere durchschlafen und in der Nacht nicht mehr miauen.
Krankheiten
Als letzter Punkt sollten auch Krankheiten in Erwägung gezogen werden, wenn Ihr vierbeiniger Freund Sie nachts nicht mehr durchschlafen lässt. Einige Krankheiten sind mit Schmerzen verbunden, die hauptsächlich nachts auftreten. Gerade wenn Ihr Tier schon viele Jahre alt ist, kann es auch an Hör- und Sehstörungen leiden, die es besonders nachts in Angst versetzen. Das äußert sich dann durch das lautstarke Miauen. Es ist auf keinen Fall ein Fehler, Ihre Katze sicherheitshalber dem Tierarzt vorzustellen, um organische Ursachen auszuschließen. So können Sie gegebenenfalls rechtzeitig eine geeignete Therapie einleiten.
Tipps gegen den nächtlichen Katzenjammer
Sie können alle genannten Ursachen ausschließen? Dann probieren Sie die folgenden Tipps aus, um in Zukunft wieder ungestört schlafen zu können:
- Powern Sie Ihre Katzen richtig aus, kurz bevor Sie ins Bett gehen. Am besten eignen sich dafür Jagdspiele. So werden die Tiere erst einmal müde sein und einige Stunden lang schlafen.
- Nach dem Spielen füttern Sie die Katzen noch einmal, damit sie nachts keinen Hunger haben und nicht nach Futter betteln müssen.
- Sperren Sie die Vierbeiner nicht aus dem Schlafzimmer aus. Katzen sind sehr neugierig und mögen verschlossene Türen nicht, sondern sind auch nachts gerne bei ihren Menschen.
- Falls die Katzen nachts trotzdem miauen, ignorieren Sie sie so gut wie möglich. Die schlauen Tiere registrieren schnell, dass ihre Menschen ihnen Aufmerksamkeit schenken, wenn sie nur laut genug miauen, wodurch das Verhalten nur verstärkt wird.
Nach einiger Zeit werden die Katzen lernen, dass auch das beharrliche Miauen nichts bringt. Danach können Sie endlich wieder ungestört schlafen.
Zusammenfassung
Wenn Katzen Nacht für Nacht lautstark miauen, kommen viele verschiedene Ursachen in Frage. Die meisten Katzen langweilen sich nachts, weil sie nachtaktiv sind und sich niemand mit ihnen beschäftigt. Aber auch Einzelhaltung, hormonelle Probleme und Krankheiten können zu nächtlichem Katzenjammer führen.
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