Die Somali-Katze ist ein typisches Beispiel dafür, dass neue Rassen oft aus rezessiven Genen bereits existierender Rassen entstehen, denn sie stammt von der Abessinier-Katze ab und sieht ihr auch sehr ähnlich. Der einzige Unterschied ist, dass die Somali ein längeres Fell als die kurzhaarige Abessinier hat. Sie wird deshalb auch als Abessinier mit halblangem Fell bezeichnet. Dieses ist in der Tat sehr auffällig, es hat ein charakteristisches Ticking, glänzt meist rotbraun und erinnert an einen Fuchspelz.
Ihr Name ist eigentlich irreführend, denn aus Somalia stammt sie nicht. Es waren amerikanische Abessinier-Züchter, die der Somali-Katze ihren Namen verliehen. Man vermutet, dass man damit die nahe Verwandtschaft zu den Abessinier-Katzen ausdrücken wollte, denn Somalia ist ein Nachbarland des ehemaligen Abessiniens (heutigen Äthiopiens).
Die Somali-Katze ist lebhaft, neugierig, liebevoll, charmant und sehr intelligent.
Herkunft und Geschichte der Somali
Die Somali-Katze ist eine junge Katzenrasse, die jedoch sehr alte Wurzeln hat, denn die Abessinierkatze, von der sie abstammt, gehört zu den ältesten Katzenrassen der Welt. Die Somali wurde nicht absichtlich gezüchtet, sondern entstand in den 1950er Jahren aus einem rezessiven Gen der Abessinier. Die langhaarigen Kätzchen wurden zunächst als rasseuntypisch angesehen und nicht weitergezüchtet. Erst 1965 fand die amerikanische Katzenzüchterin Evelyn Mague die „Kuckuckskinder“ mit ihrem flauschigen Fell so reizend, das sie beschloss, eine neue Rasse zu kreieren: Damit war die Katzenrasse Somali geboren.
Schnell eroberten die hübschen, wegen ihres Fells an Füchse erinnernden Katzen die Herzen der Tierliebhaber. Seit 1982 ist die Rasse der Somali offiziell durch die FIFe (Fédération International Féline) anerkannt und wird weltweit gezüchtet. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Schönheit werden Somali-Katzen oft in Shows eingesetzt.
Wie sieht die Somali-Katze aus?
Die Somali-Katze gehört zur Familie der Halblanghaarkatzen. Sie ist mittelgroß, schlank und muskulös. Sie wirkt anmutig und geschmeidig. Somalis haben leicht auseinanderstehende mandelförmige Augen, die grün oder bernsteinfarben sind und sehr ausdrucksvoll wirken – sie sehen aus, als wären sie mit einem Kajal umrandet. Ihre Ohren sind verhältnismäßig groß, kelchförmig und haben einen breiten Ansatz. Die Ohren der Katze befinden sich recht weit hinten am Kopf und sind leicht nach vorn geneigt. Dadurch wirkt die Somali, als würde sie ständig aufmerksam lauschen. Ihr Schwanz ist relativ lang und hat einen starken Ansatz. Er ist sehr buschig und erinnert an einen Fuchsschwanz. Ihre Beine sind lang und stehen auf schmalen ovalen Pfoten.
Das Auffälligste an dieser Katze ist das glänzende meist fuchsfarbene Fell. Der offizielle Ausdruck für diese spezielle Farbe ist „sorrel“. Es gibt jedoch auch Somali-Katzen mit einem silber- oder beigefarbenen Fell. Es ist mittellang und hat ein dichtes Unterfell. Im Fell hat die Somali ein charakteristisches Ticking, welches besonders stark am hinteren Hals, der Wirbelsäule und am oberen Schwanzende zu sehen ist.
Eine weibliche Somali wiegt zwischen 2,5 und 4 kg, während es ein Kater auf 3,5 bis 5 kg bringt.
Wie ist das Wesen der Somali?
Somali-Katzen gelten als sehr intelligent und haben ein heiteres, aufgeschlossenes und liebevolles Wesen. Sie sind sanftmütig, anhänglich und charmant. Bezaubert diese Rasse schon durch ihre außergewöhnliche Schönheit, ist ihr wunderbarer Charakter ein Grund mehr, sich für eine Somali zu entscheiden.
Somalis sind lebhaft, verspielt, anschmiegsam und dem Menschen absolut zugewandt. Sie sind absolute „Knuddelkatzen“, die gerne ausgiebig schmusen. Sie brauchen viel Zuwendung und Streicheleinheiten von ihrem Menschen. Wer dies nicht bieten kann oder will, sollte von dieser Rasse lieber die Finger lassen. Aber auch die Gesellschaft anderer Katzen weiß eine Somali sehr zu schätzen.
Bei aller Anhänglichkeit hat sie aber auch einen starken Freiheitsdrang und liebt es, draußen herumzustreifen und ihre Umgebung zu entdecken.
Was ist bei der Haltung einer Somali zu beachten?
Somali-Katzen sind äußerst gesellig und sollten nach Möglichkeit nicht allein gehalten werden. Zumindest ein Katzenkumpel ist ideal, gerne auch mehrere Katzen. Eine Somali kann auch problemlos zusammen mit einem Hund gehalten werden, und auch über die Gesellschaft von Kindern freut sie sich. Sie ist ungern allein und am besten für eine Familie geeignet. Sie hat einen großen Bewegungsdrang und bevorzugt eindeutig Freigang. Sollte dies nicht möglich sein, sollte sie wenigstens eine Terrasse oder einen großen Balkon zur Verfügung haben.
Bevor die Katze auf den Balkon darf, muss dieser unbedingt mit einem Katzennetz o.ä. abgesichert werden!
In der Wohnung sollte die Somali ausreichend Spielmöglichkeiten und einen großen Kratzbaum zur Verfügung haben.
Fellpflege
Das Fell einer Somali lässt sich leicht pflegen, da sie nur wenig Unterwolle hat. Einmal wöchentliches Kämmen reicht aus, nur während des Fellwechsels sollten Sie die Katze öfter kämmen, um das Verschlucken loser Haare zu verhindern.
Ernährung
Zwar frisst eine Somali-Katze auch jedes beliebige Fertigfutter aus dem Discounter, ich rate jedoch, eine Rassekatze mit hochwertigem Futter zu ernähren. Dies kann Biofutter oder auch rohes Fleisch sein. Letzteres wird bei Katzen- und auch bei Hundehaltern immer beliebter. Der Trend hat einen Namen, und zwar ist es das sogenannte „Barfen“ – eine Wortschöpfung aus „Biologisch artgerechtes rohes Futter“. Bei dieser Ernährungsform wird das Tier mit rohem Muskelfleisch, Innereien und anderen tierischen Produkten ernährt. Geeignet sind dafür sämtliche Fleischsorten mit Ausnahme von Schweinefleisch.
Auf keinen Fall darf eine Katze ausschließlich von Trockenfutter ernährt werden. Stubentiger sind bekanntlich „trinkfaul“, und bei dieser einseitigen Ernährung besteht die Gefahr, dass Nierenprobleme auftreten können.
Sorgen Sie bitte dafür, dass der Stubentiger immer ausreichend Wasser zur Verfügung hat!
Welche Krankheiten oder genetischen Defekte können auftreten?
Die genetische Geschichte der Somali-Katze ist eng mit der der Abessinierkatze verknüpft. Bei der Zucht der letzteren wurden Tiere häufig zu eng miteinander verpaart, so dass sich einige Krankheiten etablieren konnten. Und diese haben sich in der Linie der Somalis fortgesetzt.
Besonders ist in diesem Zusammenhang die progressive Retina Atrophie (PRA) zu erwähnen. Dies ist eine heimtückische Augenkrankheit, die sich rezessiv vererbt. Sie zerstört die Netzhaut, was zur Erblindung des Tieres führt.
Eine weitere Krankheit, von der Somali-Katzen ebenso wie Abessinier häufiger betroffen sein können als andere Katzen, ist die Patella Luxation (PL). Bei den betroffenen Tieren sind das Kniegelenk und die Kniesscheibe missgebildet, was zur Folge hat, dass die Kniescheibe häufig aus ihrer normalen Stellung springt. Früher oder später führt dies dazu, dass die Katze gar nicht mehr laufen kann. Für beides gilt: Es gibt die Möglichkeit, auf diese Erbkrankheiten zu testen. Jeder Tierarzt kann diese Tests durchführen. Seriöse und gewissenhafte Züchter arbeiten nur mit negativ getesteten Katzen.
Abgesehen von diesen rassebedingten Erbkrankheit, die vermeidbar sind, sofern die Katze bei einem guten Züchter und nicht via Internet u.ä. erworben wird, sind Somalis robuste und vitale Katzen, die bei richtiger Haltung kaum erkranken und den Tierarzt in der Regel nur zur Vorsorge und zu den Impfterminen sehen. Wie alle anderen Katzen, sollten auch Somalis geimpft werden gegen:
- Katzenschnupfen
- Leukose
- Katzenseuche
- Tollwut (Freigänger)
Wenn Sie dies alles beherzigen, werden Sie ganz sicher sehr lange Freude an dieser außergewöhnlichen Katzenschönheit haben. Somali-Katzen können ein Alter von bis zu 18 Jahren erreichen.
Was ist beim Kauf einer Somali-Katze zu beachten?
Beim Kauf einer Somali bzw. einer Rassekatze generell lohnt sich auf jeden Fall eine gründliche Recherche, um einen guten und seriösen Züchter zu finden. Lassen Sie auf jeden Fall die Finger von Angeboten im Internet oder in der Tageszeitung. Die schöne und anmutige Somali hat ihren Preis: Sie müssen mit einem Kaufpreis zwischen 600 und 800 Euro rechnen.
Zusammenfassung:
Die Somali-Katze stammt von der Abessinierkatze ab und ist ein „Zufallsprodukt“ aus der Abessinier-Zucht. Sie gilt als deren langhaarige Version und fällt besonders durch ihr seidiges Fell auf, das meist sorrelfarben ist, was etwas an einen Fuchspelz erinnert. Somali-Katzen gelten als äußerst gesellig und anhänglich. Allein sind sie sehr unglücklich und sollten daher nicht in Einzelhaltung leben. Am wohlsten fühlt sich eine Somali in einer Familie mit Kindern und mindestens einem Artgenossen.
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