Savannah-Katze

Savannah-Katze

Die Savannah-Katze gehört zu den sogenannten Hybrid-Rassen. Das bedeutet, sie ging aus einer Kreuzung einer Haus- und einer Wildkatze – nämlich des Servals – hervor. Wie alle Hybridkatzen besitzt auch die Savannah zahlreiche Eigenschaften von Wildkatzen, deshalb sind bei ihrer Haltung einige Dinge zu berücksichtigen. Die Savannah ist die größte Hybrid-Rasse und gleichzeitig die teuerste. Je nach Generation müssen für eine solch exotische Schönheit zwischen 1.000 und 10.000 Euro berechnet werden. Ihren Namen erhielt die Katze vom natürlichen Lebensraum des Servals – der afrikanischen Savanne.

Herkunft und Geschichte

Die Savannah-Katze ist eine noch junge Rasse. Die erste dieser Art entstand 1986 in den USA durch die Kreuzung eines Servals mit einer Siamkatze. Ziel war die Züchtung einer Hauskatze mit Aussehen und Temperament einer Wildkatze.

Die beiden ersten Züchter Patrick Kelly und Joyce Scroufe waren von der außergewöhnlichen Schönheit des „Ergebnisses“ sehr angetan und züchteten weitere F1-Generationen. Das Problem lag anfangs leider darin, dass die männlichen Nachkommen steril waren – und das meist bis zur F4-Generation. Dies wurde durch sogenanntes Outcross weiterer Rassekatzen – wie Orientalisch Kurzhaar, Egyptian Mau oder Ocicat jedoch gelöst.

Schnell erfreute sich die exotische Schönheit wachsender Beliebtheit. Seit 2001 ist die Savannah-Katze von der TICA (The International Cat Association) anerkannt und trägt seit 2012 deren Championship Status. Inzwischen gibt es auch genügend fertile Kater dieser Rasse, so dass Savannahs heute problemlos untereinander verpaart werden können.

Benannt ist die Savannah-Katze nach dem Lebensraum des Servals – der Savanne in Afrika.

Savannah ist nicht gleich Savannah – die Generationen

Die unterschiedlichen Preise, Eigenschaften und Haltungsvoraussetzungen von Savannah-Katzen sind in den verschiedenen Generationen begründet. Diese gehen von F1 bis F7. Der Buchstabe F steht für „Filialgeneration“, also Tochtergeneration. Die unmittelbaren Nachkommen der Elterngeneration Hauskatze + Serval werden als F1 bezeichnet. Hier liegt der genetische Anteil der Servalkatze bei 50 bis 75 %.

Wird nun eine F1-Savannah mit einer Hauskatze verpaart, entstehen daraus Savannah-Katzen der F2-Generation mit einem Wildkatzen-Anteil von nur noch etwa 25 %. Die Kreuzung einer F2-Savannah mit einer Hauskatze ergibt dann die F3-Generation mit einem Wildblut-Anteil von 12,5 % – und immer so weiter.

Die Generationen der Savannah mit dem Serval-Anteil im Überblick:

  • F1: 50%
  • F2: 25%
  • F3: 12,5%
  • F4: 6,25%
  • F5: 3%

Die Generationen F1 bis F4 unterliegen dem Artenschutzgesetz und sind meldepflichtig. Für diese Tiere gelten besondere Bestimmungen in der Haltung. So sind z. B. ein Außengehege und ein beheiztes Innengehege vorgeschrieben. Ab Generation F5 gilt eine Savannah nicht mehr als Hybrid – ab dann sind diese Bestimmungen dann nicht mehr gültig. Savannah-Kater werden normalerweise erst ab der F5-Generation fruchtbar.

Wie sehen Savannah-Katzen aus?

Savannah-Katzen sind groß, und es gilt, je höher der Serval-Anteil ist, umso größer werden sie. Kater sind generell größer als weibliche Katzen der gleichen Generation.

Savannahs haben einen schlanken, langgestreckten Körper und wirken sehr anmutig und grazil. Ihre Beine sind vergleichsweise lang, und der Kopf in Relation zum Körper eher klein. Sehr hoch am Kopf platziert befinden sich die Ohren. Diese tragen auf der Hinterseite oft einen hellen Daumenabdruck, welcher Ocelli oder Wildfleck genannt wird.

Das Hinterteil einer Savannah-Katze ziert ein eher kurzer Schwanz, der etwa bis zu den Sprunggelenken reicht.

Am auffälligsten an diesen Tieren ist das Fell. Dieses hat einen beigefarbenen, gelblichen oder grauen Untergrund und ist mit dunkelgrauen bis schwarzen Tupfen gesprenkelt. Das Fellkleid einer Savannah-Katze ähnelt dem eines Geparden.

Welchen Charakter haben Savannah-Katzen?

Savannah-Katzen gelten als temperamentvoll, lebhaft und sehr gesellig. Sie vertragen sich sehr gut sowohl mit Artgenossen als auch mit Hunden und anderen Haustieren. Savannahs sollten idealerweise in Familien mit Kindern und anderen Tieren gehalten werden. Fremden gegenüber ist eine Savannah-Katze neugierig und freundlich.

Manche Savannahs – vor allem die der Generationen mit hohem Wildblutanteil – können fauchen wie ihre wilden Verwandten. Dieses Fauchen klingt sehr kräftig und rauh und wird auch „Hissen“ genannt. Es handelt sich dabei nicht unbedingt um eine Drohgebärde, sondern kommt auch bei großer Freude und Aufregung zum Einsatz.

Was ist bei der Haltung von Savannah-Katzen zu beachten?

Aufgrund ihrer Geselligkeit ist Einzelhaltung für diese Katzen nicht zu empfehlen. Für mindestens einen Artgenossen als Gefährten ist eine Savannah dankbar. Auch „ihrem“ Menschen ist die Samtpfote äußerst zugetan, braucht ihre täglichen ausgiebigen Schmusezeiten und scheut sich nicht, diese bei Ausbleiben mit sanftem Druck „einzufordern“. Sehr gerne erfolgt dies mit der für diese Katze typischen „Kopfnuss“.

Savannah-Katzen werden manchmal mit Hunden verglichen, da sie dazu neigen, wie Hunde ihrem Besitzer überallhin zu folgen. Wenn man sie von Anfang an daran gewöhnt, gehen sie oft sogar wie ein Hund an der Leine „Gassi“.

Savannahs gelten als sehr intelligent und wissbegierig. Schnell lernen sie daher, Türen und Schubladen zu öffnen. Halter müssen diesen Umstand unbedingt berücksichtigen und entsprechende Vorkehrungen treffen.

Für Savannah-Katzen der Generation F1 bis F4 besteht eine behördliche Meldepflicht. In einigen Bundesländern gibt es in diesen Generationen sogar eine Genehmigungspflicht. Erkundigen Sie sich diesbezüglich beim zuständigen Ordnungsamt, dem Veterinäramt oder Ihrem Tierarzt.

Sprungkraft

Was diese Katzen auszeichnet, ist ihre enorme Sprungkraft. Sie können aus dem Stand heraus bis zu zweieinhalb Meter hoch springen. Nicht zuletzt deshalb braucht eine Savannah am besten Auslauf im Freien, aber auf jeden Fall die Möglichkeit, sich ausreichend zu bewegen und herumzutollen. Ihrem Bewegungsdrang sollte unbedingt mit einem gesicherten Garten oder einem Freigehege Rechnung getragen werden.

Für unkontrollierten Freigang sind Savannah-Katzen jedoch nicht geeignet, da sie einen starken Jagdtrieb haben. Dies sollte auch beachtet werden, wenn im Haushalt Vögel oder Nagetiere leben.

Im Gegensatz zu anderen Katzen haben Savannah-Katzen keine Angst vor Wasser – ganz im Gegenteil, sie lieben es! Gerne spielen sie im oder mit Wasser, einige tauchen sogar mit großer Begeisterung.

Wenn Sie ein Bad nehmen und Wert darauf legen, dies allein zu tun, schließen Sie lieber die Badezimmertür ab. Ansonsten bekommen Sie sicher schnell Gesellschaft von Ihrer Fellnase.

Savannahs gehören zur Familie der Kurzhaarkatzen. Ihre Fellpflege ist daher äußerst unkompliziert. Es genügt, wenn Sie die Samtpfote gelegentlich bürsten und überschüssige Haare entfernen. Im Frühjahr und im Herbst – also in Zeiten des Fellwechsels – können Sie gern etwas öfter zur Bürste greifen. Ansonsten kommt die Katze mit ihrer Fellpflege sehr gut allein zurecht.

Gibt es rassetypische Krankheiten und/oder Gendefekte?

Aufgrund des großen Genpools und der Beteiligung des Servals sind keine auffälligen genetischen Defekte bekannt. Auch rassetypische Krankheiten gibt es nicht – im Gegenteil, die Savannah gilt als sehr vitale und robuste Katzenrasse und kann mit etwas Glück ein stolzes Alter von 20 Jahren erreichen. Selbstverständlich kann sie aber an „normalen“ Krankheiten wie Katzenschnupfen, Leukose u.ä. erkranken. Deshalb sollten Savannahs wie alle anderen Katzen die empfohlenen Impfungen erhalten und einmal im Jahr dem Tierarzt zum Check-up vorgestellt werden.

Zusammenfassung:

Die Savannah-Katze ist eine sogenannte Hybrid-Katze und entstand aus der Kreuzung eines Servals und einer Hauskatze. Sie ist die größte und teuerste Rassekatze der Welt. Eine Savannah-Katze ist gesellig, verspielt und hat einen großen Bewegungsdrang. Am besten ist sie in einer Familie mit weiteren Haustieren aufgehoben.

Artikelbild: © Jarrycz / Bigstock.com

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