Die Heimat dieser Rassekatze liegt im Vereinigten Königreich. Anders als der Namenszusatz „Rex“ vermuten lässt, ist die Devon Rex jedoch keineswegs königlichen Ursprungs, sondern mehr oder minder ein Zufallsprodukt. Die kleine koboldartige Katze mit Lockenschopf überzeugt mit einem verspielten Charakter und ist bestens für die Wohnungshaltung geeignet.
Herkunft
Die englische Grafschaft Devonshire, in der Mitte des letzten Jahrhunderts ein streunender Kater mit Lockenmäne unweit einer Zinnmine entdeckt worden ist, sollte namensgebend für diese Katzenrasse werden. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg. Der rasch gewachsene Wunsch, Katzen mit dem eigentümlichen Fell zu züchten, konnte angesichts wiederholt scheiternder Versuche, den Streuner einzufangen, zunächst nicht in die Realität umgesetzt werden.
Doch der Streuner sorgte eigenständig für Nachwuchs und so erblickte der lockige Kirlee (von engl.: curly = lockig) 1960 das Licht der Welt. Der feline Lockenkopf sollte zur Zucht von Cornish-Rex-Katzen genutzt werden. Doch Zuchtversuche mit einer Cornish-Rex-Dame brachten keine lockigen Kitten hervor. Kurzerhand wurde Kirlee zum Stammvater einer eigenen Rasse. Durch Kreuzung mit Burma- und Britisch-Kurzhaar-Katzen entstand die Devon Rex.
Die junge Rasse wurde bereits 1967 durch die britische Governing Council Cat Federation (GCCF) anerkannt. 1979 zog die amerikanische Cat Fanciers Association (CFA) nach. 1974 kam die erste Devon-Rex-Katze nach Deutschland.
Der Namenszusatz „Rex“ (von lat.: rex = König) geht nicht etwa auf eine königliche Herkunft zurück, sondern lehnt sich an den Namen der Rexkaninchen an, die sich ebenfalls durch ein lockiges Fell auszeichnen. Andere Katzenrassen mit lockigem Fell sind beispielsweise die Cornish Rex, German Rex, Selkirk Rex, Ural Rex und LaPerm.
Aussehen
Die Einkreuzung von Burma-Katzen haben zum schmalen, kleinen, aber kräftigen Körperbau der Devon Rex beigetragen. Auffälligstes Merkmal der Devon Rex ist jedoch mit Sicherheit das lockige, gewellte Fell. Dieses besteht großteils aus Unterwolle und kaum Deckhaar. Die kurzen, dicht am Körper anliegenden Haare sind fein und pflegeleicht. Grund für die gekräuselten Haare der Devon Rex ist eine Genmutation. Das betroffene Gen ist bei den Sphinx-Katzen für die Nackheit verantwortlich. In der medizinische Fachsprache spricht man im Zusammenhang mit diesen Genvariationen von „Polymorphismus“. Umgangssprachlich ist der Begriff „Gendefekt“ geläufig. Die Locken-Variante der Devon Rex wird rezessiv vererbt. Die Devon Rex ist in allen gängigen Fellfarben zu finden. Insbesondere in der Anfangszeit neigte die Rasse zu kahlen Stellen an Bauch und Hals. Heutzutage versuchen Züchter diese „Defekte“ tunlichst zu vermeiden.
Darüber hinaus zeichnen sich die Katzen dieser Rasse durch große, fledermausartige Ohren aus. Der Kopf der Devon Rex ist kurz und breit. Das markante Gesicht wird geprägt durch hervorstehende Wangenknochen und eine kurze Stirn. Durch die knittrigen, gewellten Schnurrbarthaare und die Knopfaugen entsteht der koboldartige Eindruck der Devon Rex.
Tatsächlich soll die Katzenrasse für die fiesen Kinokobolde aus dem 1984er Streifen „Gremlins“ Pate gestanden haben. Im Gegensatz zu den kleinen Monstern aus dem Film zeichnen sich die Katzen jedoch durch ein überaus menschenfreundliches Wesen aus.
Charakter
Die Devon Rex ist eine aufmerksame, clevere und aktive Katzenrasse. Als gleichzeitig verspielter und verschmuster Stubentiger bietet sich die Devon Rex als Haustier für Familien mit Kindern an. Das anhängliche Tier ist nicht gerne allein und fordert aktiv die Aufmerksamkeit von seinem Besitzer ein. Dennoch ist die Devon Rex keine sehr gesprächige Katze. Das stolze, selbstbewusste Tier ist grundsätzlich mit anderen Haustieren und Katzen verträglich, weiß jedoch sich durchzusetzen.
Haltung
Die Devon Rex sucht aktiv die Nähe von Menschen und mag es gerne warm. Daher eignet sie sich hervorragend für die Wohnungshaltung. In der heißen Jahreszeit genießt die Katze dennoch etwas frische Luft auf dem Balkon oder in einem gesicherten Garten. Keinesfalls sollte die Katze den ganzen Tag allein in der Wohnung verbringen müssen. Eine Devon Rex genießt regelmäßige Schmuse- und Spieleinheiten. Idealerweise wird ihr ein Artgenosse zum Toben an die Seite gestellt. Eine Devon Rex hat keine großen Pflegeansprüche. Sie sollte jedoch regelmäßig mit einer weichen Bürste vorsichtig bei der Fellpflege unterstützt werden. Die Verwendung von Kämmen ist angesichts des empfindlichen Fells zu vermeiden.
Gesundheit
Grundsätzlich ist die Devon Rex ein recht robustes Tier. Allerdings gibt es ein paar rassetypische Krankheitsanfälligkeiten. So neigen Katzen der Rasse Devon Rex zu Zahnfleischproblemen und Entzündungen der Zahnwurzeln. Halter sollten daher regelmäßig das Zahnfleisch auf Rötungen und andere Auffälligkeiten untersuchen. Aufgrund der generell erhöhten Körpertemperatur und dem hohen Aktivitätslevel der Devon Rex kann sie verfressener als andere Katzen wirken. Die kleine bis mittelgroße Katze wiegt zwischen 2,5 und vier Kilogramm. Im Sommer sollten die Tiere aufgrund der eigentümlichen Fellstruktur keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Katzen der Rasse Devon Rex neigen nämlich zu Sonnenbrand.
Zusammenfassung
Die Devon Rex ist eine beliebte Familienkatze für die Wohnung. Die liebesbedürftigen, verspielten Tiere sind einfach in der Pflege und beleben garantiert jedes Haus. Aufgrund der besonderen Anhänglichkeit sollten Devon Rex nie lange allein gelassen werden. Das gekräuselte Fell bedarf einer besonders sanften Pflege.
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